Universitätspräsident Prof. Dr. Klaus Beckmann über die Phase IV der Wiederaufnahme des Universitätsbetriebes

HSU

13. August 2020

Über die Ausweitung des Sportangebots, die Erweiterung der Bibliotheksdienste, die digitale Studienberatung und die Aufnahme des Studierendenjahrgangs 2020.


Die Videobotschaft des Präsidenten vom 13.08.2020 im Volltext

Liebe Kolleginnen und Kollegen,
liebe Studentinnen und Studenten,
liebe Kameradinnen und Kameraden,

das Wichtigste vorweg: Es gibt momentan keine Universitätsmitglieder, bei denen eine Erkrankung an  COVID-19 bestätigt wurde.

Jedoch befinden sich sechs  Universitätsmitglieder in der häuslichen Separation, davon eine Person auf dem Campus, die anderen am Heimatort. Ich hoffe, dass sich alle Tests als negativ herausstellen und wünsche den Betroffenen alles Gute.

In den vergangenen Wochen waren das regelmäßig nur ein bis zwei Personen, und insofern alarmiert mich diese Zahl schon. Das steht im Einklang mit der Verschärfung der nationalen COVID-Lage in Deutschland. Eine Beobachtung, die ich in diesem Zusammenhang sowohl in der deutschen Gesellschaft allgemein als auch auf dem Campus mache, ist die, dass uns langsam der Wille zum Durchhalten ausgeht.

Das kann ich sehr gut verstehen. Mein persönlicher Wunsch ist es ebenfalls, wieder mehr Normalität zu schaffen. Jedoch muss ich davon ausgehen, dass wir den Status des Universitätsbetriebes, den wir am Ende des Sommers haben werden, für eine längere Zeit beibehalten müssen. Beispielsweise erlauben uns die AHA-Regeln (Abstand – Hygiene – Alltagsmaske) gar keine Vollbesetzung von Hörsälen und damit auch keine überwiegende Präsenzlehre. Präsenz ist ein kostbares Gut und muss priorisiert werden.

Kurzum: Wir werden einen langen Atem brauchen!

Ich weiß, dass Sie alle darauf hoffen, von mir Nachrichten zu hören darüber, dass – oder zumindest wann – wir mit der Universität zum Normalbetrieb übergehen.  Unser ursprünglicher Plan war es, nach dem 16. August die Phase IV der Öffnung zu beginnen. Angesichts der in Deutschland wieder steigenden Zahlen der Neuinfektionen habe ich mich dazu entschlossen, dass wir diesen Zeitpunkt zunächst bis zum 31. August verschieben, um die Situation beobachten und besser bewerten zu können.

Was ich unbedingt möchte, ist die schnellstmögliche Erweiterung des Sportbetriebs, soweit dies die Hygienebestimmungen zulassen. Ich habe daher die Leiterin des Sportzentrums gebeten, für die Phase Vier zusätzliche Sportangebote auszuplanen. Immerhin sind die Gyms wieder offen, und einige weitere Angebote hat das Team auch schon auf die Beine gestellt.

Und die Zentrale Verwaltung habe ich gebeten, sich um die Anmietung einer externen Sporthalle sowie einer Schwimmhalle zu bemühen. Unsere eigene Sporthalle im Douaumont-Bereich muss nämlich im Herbsttrimester ausschließlich dem akademischen Lehrbetrieb vorbehalten bleiben. Das ist schlicht und ergreifend der einzige Ort auf dem Campus, in dem wir eine Präsenzveranstaltung mit 140 Teilnehmenden durchführen können.

Auch den Bibliotheksbetrieb möchte ich, soweit es geht, noch weiter aufleben lassen, denn ich weiß, wie wertvoll die Bibliothek als Wissensspeicher und Lernort – nicht nur für die Buchwissenschaften – ist. Die kontaktlosen Services der Universitätsbibliothek während des Lockdowns waren innovativ und großartig, aber wir müssen auch hier erweitern. In diesem Sinne hat unsere Bibliothek bereits die ersten Clients mit Zugang zum Intranet Bw wieder zugänglich gemacht. Wenden Sie sich an das Bibliotheksteam, wenn Sie dies nutzen wollen.

Bei meinem Quartalsgespräch mit dem Leiter der Universitätsbibliothek haben wir uns gerade eben darauf geeinigt, dass die Universitätsbibliothek ab dem 31. August, also ab Beginn der Phase IV, werktäglich von 9 bis 16 Uhr für Universitätsangehörige öffnen wird. Allerdings vorerst nicht an den Abenden, nicht an den Wochenenden und ohne Sitzplätze.

Und schließlich streben wir eine „normalere“ Arbeitszeitregelung für das Stammpersonal an. Dazu wird die gegenwärtig geltende Priorisierung des Home Office behutsam und achtsam reduziert. Eine entsprechende mit den Gremien abgestimmte Regelung können Sie in der 35. Kalenderwoche erwarten.

Ende September begrüßen wir den neuen Studierendenjahrgang. Nicht nur wegen der Corona-Pandemie, sondern vor allem auch wegen der geänderten Struktur der Offizierausbildung im Heer konnten in diesem Jahr erstmalig keine Studieninformationstage an den drei Offizierschulen stattfinden, zu denen in der Vergangenheit eine nicht zu unterschätzende Zahl von Universitätsmitgliedern – Professor*innen, Wissenschaftliche Mitarbeiter*innen, Student*innen und Stammoffiziere – jährlich gereist sind.

Wir kompensieren das durch etwas Besseres: eine digitale Studien- und Campusberatung. Die ist ab Montag, dem 17. August, 12:00 Uhr, live und auf unserer Homepage unter den „Informationen für: Studieninteressierte“ zu finden. Dabei wird in Reportageform – Digital Storytelling nennen das die Medienfachleute – das Studium an unserer Universität vorgestellt. Ergänzt werden soll das Storytelling durch interaktive Anteile: Gesprächsrunden mit Dozent*innen, Studierenden, militärischen Vorgesetzten, die als Videokonferenzen Anfang September stattfinden werden.

Ich danke allen, die sich daran beteiligt haben, dass dieses Projekt bei allen Schwierigkeiten nun vor dem einstweiligen Abschluss steht, allen voran der Pressestelle und dem Medienzentrum für ihr besonderes Engagement. Namentlich nenne ich die Kollegen Köfler und Sommer. Herr Sommer – meinen Dank in Richtung Kamera!

Mit OpenHSU, unserem Forschungsinformationssystem, haben wir im Juni bereits ein Element unserer Digitalisierungsinitiative vorgestellt, welches in dieser Qualität nur an den wenigsten deutschen Hochschulen vorhanden ist. Wenn überhaupt. Mit der Digitalen Studienberatung kommt nun ein zweiter innovativer Baustein hinzu. Ich bin mächtig stolz darauf.

Nach der förmlichen, aber persönlichen Immatrikulation der neuen Studierenden an der Universität findet die Orientierungsphase dann wieder weitgehend digital statt. Unter der Federführung des Studierendenbereichs und wieder mit besonderer Unterstützung des Medienzentrums, vor allem des Teams E-Lernen, arbeiten nahezu alle Bereiche der Universität derzeit an der inhaltlichen und technischen Vorbereitung.

All das werte ich als herausragende Beispiele, wie es uns in kürzester Zeit gelingt, die Digitalisierung der Universität auf ein neues Level zu bringen. Vielen Dank hierfür.

Ich hoffe, dass Sie alle die vorlesungsfreie Zeit nutzen können, um sich zu erholen. Genießen Sie ihren Urlaub, sofern er noch vor Ihnen liegt.

Und bleiben Sie bitte gesund.

Vielen Dank.