Ausstellungsrundgang – Der Weg zu neuer Ausbildungskultur

HSU

7. September 2018

Blick von oben auf die Ausstellungsfläche.
(Aus)Bildungskongress 2018 (Foto: Patrik Bransmöller)

Führungskräfte der Bundeswehr werden mit ganz persönlichem Coaching für Ihre künftigen Aufgaben fit gemacht – ein Beispiel für moderne Ausbildungsformen, die in Hamburg präsentiert werden.

„Die Universitäten der Bundeswehr sind ein Teil der Ausbildung der Streitkräfte zur Vorbereitung der Offizieranwärter und Offiziere auf fordernde Führungsaufgaben“, sagte Prof. Dr. Klaus Beckmann, Präsident der Helmut-Schmidt Universitätbei der Eröffnung des (Aus)Bildungskongresses am 4. September 2018. So ist die Universität der Bundeswehr ein idealer Veranstaltungsort, um den Austausch über Herausforderungen in Aus- und Weiterbildung durch gesellschaftlichen und technischen Wandel zu fördern.

Ein circa 53 Jahre alter Mann mit Brille hinter einem Rednerpult.
„Der (Aus)Bildungskongress ist die Plattform mit der sich die HSU am Diskurs zu neuer Ausbildungskultur beteiligen möchte“, so Universitätspräsident Prof. Dr. Klaus Beckmann (Foto: Patrik Bransmöller)

Der (Aus-)Bildungskongress wird als Plattform intensiv genutzt. 2018 sind insgesamt 54 Aussteller aus der Wirtschaft, öffentlichen Einrichtungen und der Bundeswehr vertreten. Eine bunte Mischung für den Austausch zwischen Bundeswehr, Gesellschaft und Wissenschaft.

Einer der Aussteller ist Hauptmann Michael Bauer vom Zentrum Innere Führung. Er ist als militärischer Coach eingesetzt. Das Zentrum Innere Führung ist in der Bundeswehr weitreichend bekannt, aber laut Bauer müsse gerade der Bereich Coaching bekannter werden. „Wir bieten Individual- und Teamcoaching an“, so der militärische Coach.

Ein Mann mit Vollbart in der Uniform eines Hauptmanns der Luftwaffe.
„Teamcoaching eignet sich beispielsweise für eine Kompanie vor einem Auslandseinsatz oder bei einem Führungswechsel“, erklärt Hauptmann Michael Bauer vom Zentrum Innere Führung. (Foto: Patrik Bransmöller)

Technologiegestütztes Lernen steht im Fokus

Das Bildungszentrum der Bundeswehr engagiert sich in der technologiegestützten Ausbildung. Beispielsweise mit interaktiven Übungen zur Rechnungsprüfung in der Laufbahn für den mittleren nichttechnischen Verwaltungsdienst.

Eine Dame im Kostüm und ein herr im Anzug diskutieren angeregt sich vor einem Poster.
Der Einsatz digitaler Medien, das Lernen am Arbeitsplatz und neue Lernformen spielen eine große Rolle für die sich verändernde Arbeitswelt. (Foto: Patrik Bransmöller)

Auch die Teilstreitkräfte wie Marine, Luftwaffe und Heer setzen auf digitale Ausbildungsmittel. Mit Erklärvideos oder Simulationen können Inhalte wiederholt und vertieft werden. Gleichzeitig sind Erfolgskontrollen möglich, aber auch Fahrtraining, wie mit dem Spähwagen Fennek, anderen Fahr- oder Luftfahrzeugen.

Ein Soldat in Uniform mit einer VR-Brille.
Stabsfeldwebel Jan Winkelmann vom Gefechtssimulationszentrum Wildflecken im Selbstversuch mit der Virtual Reality Brille. (Foto: Patrik Bransmöller)

Oberstleutnant Michael Krobok von der Offizierschule des Heeres (OSH) informiert die Besucher über den Offizierlehrgang Seiteneinstieg (OLS): „Teilnehmer sind Zivilisten, die über ein Studium verfügen und aufgrund entsprechender beruflicher Erfahrungen für eine militärische Verwendung in der Bundeswehr interessant sind.“ Die Lehrgangsteilnehmer erfahren eine komprimierte Ausbildung: Neben dem OLS an der OSH nehmen sie an der Grundausbildung, einem Truppenpraktikum und einer Sprachausbildung teil.

Ein Soldat in der Uniform eines Infanterieoffiziers spricht im Interview mit eibner Frau Hauptmann der Luftwaffe.
„Handlungsorientiertes Training erhöht den Lernerfolg und motiviert Auszubildende und Ausbilder gleichermaßen“, sagt Oberstleutnant Michael Krobok von der Offizierschule des Heeres. (Foto: Patrik Bransmöller)

Innerhalb eines Jahres erwerben die Lehrgangsteilnehmer die geforderten Kompetenzen für ihren künftigen Dienstposten. „Der zweite kompetenzorientierte Pilotlehrgang startet von Januar bis März 2019“, so Krobok. Helfen soll dabei ebenfalls eine technologiegestützte Ausbildung, die hier beim Ausbildungskongress thematisiert wird.

Text: Jennifer Fiebig-Schulze