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Was ist der Halo-Effekt?

HSU

7. September 2018

Wenn eine Eigenschaft einer Person alles „überstrahlt“, spricht man in der Sozialpsychologie vom Halo-Effekt (deutsch: Heiligenschein-Effekt). So wird etwa ein ansprechendes Äußeres oft fälschlicherweise mit Großzügigkeit und Intelligenz in Verbindung gebracht und einer gut aussehenden Person unterstellt, sie wäre großzügig und intelligent. Was sich weiter hinter dem Begriff Halo-Effekt verbirgt, erklärt Sozialpsychologe Univ.-Prof. Dr. Hans-Peter Erb im Interview mit dem Psychologen Dr. Nils-Torge Telle.

104 Stunden für die Zukunft der Bundeswehr

HSU

26. August 2020

EIn Mann in der Uniform eines Luftwaffengenerals spricht hinter einem Rednerpult zu einer großen Gruppe von Menschen
Der (Aus)Bildungskongress hat Zukunft – Brigadegeneral Markus Kurczyk bei der Abschlussveranstaltung. (Foto: Andreas Metka)

Nach dem Kongress ist vor dem Kongress: Im September 2019 wird der 16. (Aus)Bildungskongress der Bundeswehr an der Helmut-Schmidt-Universität in Hamburg stattfinden. Das war zum Abschluss des größten jährlichen Fachkongresses für Aus-, Fort- und Weiterbildung in Deutschland zu erfahren. Der genaue Termin wird im Arbeitsdreieck noch abgestimmt.

Mit dem Dank an alle Beteiligten „für drei anstrengende, aber lohnende Tage“, so Brigadegeneral Marcus Kurczyk, ist der 15. (Aus)Bildungskongress der Bundeswehr erfolgreich abgeschlossen worden. Exakt 1.946 Besucher wurden diesmal gezählt, 102 Referenten, 48 Aussteller und 70 Einzelveranstaltungen – der Kongress konnte wieder mit beeindruckenden Erfolgszahlen aufwarten, die Kurczyk für die drei Veranstalter vortrug: die Universität, das Bildungszentrum der Bundeswehr und die Abteilung Ausbildung Streitkräfte im Kommando Streitkräftebasis. Für den General war es der letzte Kongress als Organisator. Er wird im kommenden Jahr im Afghanistan-Einsatz sein.

Ein Mann in der Uniform eines Luftwaffengenerals überreicht einer Frau einen bunten Blumenstrauß.
Ein Blumenstrauß für die Mitorganisatorin Claudia Jahnke. Rechts Brigadegeneral Markus Kurczyk. (Foto: Andreas Metka)

(Aus)Bildung neu denken“, so lautete das diesjährige Motto des (Aus)Bildungskongresses, dessen Vorträge; Diskussionen und Workshops wieder durch eine Fachausstellung und Vorführungen ergänzt wurden. Insgesamt bot die Veranstaltung, die aus dem Fernausbildungskongress der Bundeswehr entstanden ist, auch in diesem Jahr wieder einen bunten Mix aus wissenschaftlichen und praxisorientierten Beiträgen einerseits und aus Vorträgen und Vorführungen zu realen Umsetzungen innerhalb der Fachausstellung andererseits. Erstmals war diesmal ein Praxistag speziell für die Ausbilder angeboten worden.

„Ich glaube, dass das der richtige Weg ist“, stellte Kurczyk fest. „Es ist schön zu erleben, wie sich alles von Veranstaltung zu Veranstaltung weiterentwickelt. Das diesjährige Kongressthema ,Ausbildung neu denken‘ ist das Thema, ist die Herausforderung dieser Zeit und wird es auch noch eine ganze Weile bleiben.“

Der General dankte besonders den Ausbildern aus dem militärischen Bereich: Sie seien mit Herzblut bei der Sache. „Sie sind bereit, mit uns vieles auszuprobieren und gemeinsam den Weg weiter voranzugehen. Wir wollen nämlich nicht nur Schritt halten mit der Entwicklung. Wir wollen mitgestalten.“ Der Kongress habe Zukunft: „Ich bin fest davon überzeugt, dass jeder Teilnehme bei dem spannenden und abwechslungsreichen Programm für sich etwas mitnehmen konnte. Mich haben die engagierten Diskussionen überzeugt, die vielfältigen Begegnungen.“

Ein Mann in der Uniform eines Luftwaffengenerals schüttelt einem Mann im Anzug die Hand.
Stellvertretend für die vielen eifrigen Mitwirkenden hinter den Kulissen des Kongresses wird Jörg Meister vom ZtB geehrt. (Foto: Andreas Metka)

Abschließender Dank galt dem Projektleiter Jörg Meister vom Zentrum für technologiegestützte Bildung der Universität der Bundeswehr („Genau der Mann, den man bei so einer Veranstalter im Hintergrund braucht“) und Claudia Jahnke, die bis zum Sommer das Tagungsprogramm organisiert und hochkarätige Vortragende wie den Vorsitzenden des Deutschen Ethikrates, Professor Dr. Peter Dabrock, für den Kongress gewonnen habe.

Text: Helmut Michelis

Nichtlineare Fouriertransformation

HSU

6. September 2018

Das Rückgrat des Internets wird durch ein globales Glasfasernetz gebildet. Durch die starke Zunahme des Datenverkehrs erreicht dieses bei Nutzung verfügbarer Technologien in absehbarer Zeit seine Grenze. Die Glasfaser ist ein inhärent nichtlineares Übertragungsmedium, das mit der heutigen Technik ausschließlich linear betrieben wird. Die Kommunikation im nichtlinearen Bereich verspricht eine Erhöhung der Übertragungskapazität. 2014 wurde vorgeschlagen, die nichtlineare Fouriertransformation zu nutzen.

An der Professur für Hochfrequenztechnik der HSU wurde in den vergangenen Jahren ein optisches Übertragungssystem entwickelt, das die Überbrückung von mehreren tausend Kilometern unter Nutzung des nichtlinearen Spektrums erlaubt.

Bei einem Workshop am 28. August 2018 haben Teilnehmer von den Nokia Bells Labs, der Technischen Universität München, der Universität Stuttgart, der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel und Dänemarks Technischer Universität Lyngby theoretische und praktische Probleme bei der Nutzung dieser neuartigen Technologie intensiv diskutiert.

Text: Univ.-Prof. Dr.-Ing. C. G. Schäffer

Ausstellungsrundgang – Der Weg zu neuer Ausbildungskultur

HSU

7. September 2018

Blick von oben auf die Ausstellungsfläche.
(Aus)Bildungskongress 2018 (Foto: Patrik Bransmöller)

Führungskräfte der Bundeswehr werden mit ganz persönlichem Coaching für Ihre künftigen Aufgaben fit gemacht – ein Beispiel für moderne Ausbildungsformen, die in Hamburg präsentiert werden.

„Die Universitäten der Bundeswehr sind ein Teil der Ausbildung der Streitkräfte zur Vorbereitung der Offizieranwärter und Offiziere auf fordernde Führungsaufgaben“, sagte Prof. Dr. Klaus Beckmann, Präsident der Helmut-Schmidt Universitätbei der Eröffnung des (Aus)Bildungskongresses am 4. September 2018. So ist die Universität der Bundeswehr ein idealer Veranstaltungsort, um den Austausch über Herausforderungen in Aus- und Weiterbildung durch gesellschaftlichen und technischen Wandel zu fördern.

Ein circa 53 Jahre alter Mann mit Brille hinter einem Rednerpult.
„Der (Aus)Bildungskongress ist die Plattform mit der sich die HSU am Diskurs zu neuer Ausbildungskultur beteiligen möchte“, so Universitätspräsident Prof. Dr. Klaus Beckmann (Foto: Patrik Bransmöller)

Der (Aus-)Bildungskongress wird als Plattform intensiv genutzt. 2018 sind insgesamt 54 Aussteller aus der Wirtschaft, öffentlichen Einrichtungen und der Bundeswehr vertreten. Eine bunte Mischung für den Austausch zwischen Bundeswehr, Gesellschaft und Wissenschaft.

Einer der Aussteller ist Hauptmann Michael Bauer vom Zentrum Innere Führung. Er ist als militärischer Coach eingesetzt. Das Zentrum Innere Führung ist in der Bundeswehr weitreichend bekannt, aber laut Bauer müsse gerade der Bereich Coaching bekannter werden. „Wir bieten Individual- und Teamcoaching an“, so der militärische Coach.

Ein Mann mit Vollbart in der Uniform eines Hauptmanns der Luftwaffe.
„Teamcoaching eignet sich beispielsweise für eine Kompanie vor einem Auslandseinsatz oder bei einem Führungswechsel“, erklärt Hauptmann Michael Bauer vom Zentrum Innere Führung. (Foto: Patrik Bransmöller)

Technologiegestütztes Lernen steht im Fokus

Das Bildungszentrum der Bundeswehr engagiert sich in der technologiegestützten Ausbildung. Beispielsweise mit interaktiven Übungen zur Rechnungsprüfung in der Laufbahn für den mittleren nichttechnischen Verwaltungsdienst.

Eine Dame im Kostüm und ein herr im Anzug diskutieren angeregt sich vor einem Poster.
Der Einsatz digitaler Medien, das Lernen am Arbeitsplatz und neue Lernformen spielen eine große Rolle für die sich verändernde Arbeitswelt. (Foto: Patrik Bransmöller)

Auch die Teilstreitkräfte wie Marine, Luftwaffe und Heer setzen auf digitale Ausbildungsmittel. Mit Erklärvideos oder Simulationen können Inhalte wiederholt und vertieft werden. Gleichzeitig sind Erfolgskontrollen möglich, aber auch Fahrtraining, wie mit dem Spähwagen Fennek, anderen Fahr- oder Luftfahrzeugen.

Ein Soldat in Uniform mit einer VR-Brille.
Stabsfeldwebel Jan Winkelmann vom Gefechtssimulationszentrum Wildflecken im Selbstversuch mit der Virtual Reality Brille. (Foto: Patrik Bransmöller)

Oberstleutnant Michael Krobok von der Offizierschule des Heeres (OSH) informiert die Besucher über den Offizierlehrgang Seiteneinstieg (OLS): „Teilnehmer sind Zivilisten, die über ein Studium verfügen und aufgrund entsprechender beruflicher Erfahrungen für eine militärische Verwendung in der Bundeswehr interessant sind.“ Die Lehrgangsteilnehmer erfahren eine komprimierte Ausbildung: Neben dem OLS an der OSH nehmen sie an der Grundausbildung, einem Truppenpraktikum und einer Sprachausbildung teil.

Ein Soldat in der Uniform eines Infanterieoffiziers spricht im Interview mit eibner Frau Hauptmann der Luftwaffe.
„Handlungsorientiertes Training erhöht den Lernerfolg und motiviert Auszubildende und Ausbilder gleichermaßen“, sagt Oberstleutnant Michael Krobok von der Offizierschule des Heeres. (Foto: Patrik Bransmöller)

Innerhalb eines Jahres erwerben die Lehrgangsteilnehmer die geforderten Kompetenzen für ihren künftigen Dienstposten. „Der zweite kompetenzorientierte Pilotlehrgang startet von Januar bis März 2019“, so Krobok. Helfen soll dabei ebenfalls eine technologiegestützte Ausbildung, die hier beim Ausbildungskongress thematisiert wird.

Text: Jennifer Fiebig-Schulze

(Aus)Bildungskongress der Bundeswehr 2018 eröffnet

HSU

5. September 2018

Auf einem Tisch liegt das Kongressmagazin "Kongressexpress"
Die Universität der Bundeswehr Hamburg veranstaltet jährlich den (Aus)Bildungskongress, der Wissenschaft und Praxis vereint. (Foto: Andreas Metka)

„(Aus)Bildung neu denken. Auf dem Weg zu einer neuen Ausbildungskultur im Spiegel von beruflicher Identität, künstlicher Intelligenz und Existenzsicherung“, so lautet der Titel des diesjährigen Kongresses. Was sich dahinter verbirgt, können die Besucher bis zum 6. September 2018 in einem bunten Mix aus wissenschaftlichen und praxisorientierten Beiträgen und auf der großen Fachausstellung erfahren.

Generalleutnant Klaus von Heimendahl, Abteilungsleiter Personal im Bundesministerium der Verteidigung, eröffnete am 5. September 2018 den (Aus)Bildungskongress: „Mit dem diesjährigen Kongressthema bewegen wir uns am Puls der Zeit.“

Ein Offizier in einer Generalsuniform hinter einem Rednerpult.
Generalleutnant Klaus von Heimendahl ist Abteilungsleiter Personal im Bundesministerium der Verteidigung und damit der oberste Personalchef der Bundeswehr. (Foto: Patrik Bransmöller)

Der Personalchef der Bundeswehr ging in seiner Eröffnungsrede insbesondere auf den Bezug zur Agenda Ausbildung der Bundeswehr und zur kompetenzorientierten Ausbildung ein. „Wesentlich für eine nachhaltige Bereitstellung einsatzbereiter Kräfte ist eine moderne, zukunftsfähige und vor allem kompetenzorientierte Ausbildung“, so von Heimendahl. „Die kompetenzorientierte Ausbildung ermöglicht eine konsequente Ausrichtung an der Praxis.“ Hier müsse die Abstimmung zwischen theoretischer Ausbildung und praktischer Ausbildung in der Truppe noch besser werden.

Während des (Aus)Bildungskongresses der Bundeswehr wird es einen ganzen Tag lang um die kompetenzorientierte Ausbildung gehen. Beim „Praxistag Ausbildung“ am 6. September sollen besonders die Ausbilderinnen und Ausbilder der Bundeswehr angesprochen werden.

Mehrere Damen und Herren, darunter auch eine Soldatin in Uniform, stehen beieinander und unterhalten sich.
Ein Ziel des (Aus)Bildungskongresses ist der zivil-militärische und interdisziplinäre Austausch. (Foto: Patrik Bransmöller)

Deutschlands größter Kongress für Erwachsenen- und Berufsbildung versteht sich als Innovations- und Informationsplattform: Wissenschaft, öffentlicher Dienst und Bundeswehr treten mit Experten und Akteuren des Bildungswesens in den offenen Dialog.
Der Kongress wird bundeswehrgemeinsam vom sogenannten Arbeitsdreieck getragen: Der Helmut-Schmidt-Universität, dem Bildungszentrum der Bundeswehr und der Abteilung Ausbildung Streitkräfte im Kommando Streitkräftebasis.

Text: Julia Haverkos

Präsentation einer quelloffenen Laserstrahl­schneidemaschine

HSU

28. August 2018

Presseterminhinweis

Präsentation einer quelloffenen Laserstrahlschneidemaschine

Das OpenLab Hamburg lädt Journalistinnen und Journalisten dazu ein, am Donnerstag, dem 30. August 2018, von 13 bis 15 Uhr einen Open Source Lasercutter zu besichtigen und dessen Entwickler Daniele Ingrassia (FabLab Kamp-Lintfort, Hochschule Rhein-Waal) sowie die Studierenden aus Tunis kennenzulernen, die das Gerät in den vergangenen 30 Tagen gebaut haben.

Einen Monat lang lang haben Studentinnen und Studenten der tunesischen École Nationale d‘Ingénieurs de Tunis im OpenLab der Helmut-Schmidt-Universität gemeinsam gearbeitet, um einen Lasercutter zu bauen. Die Besonderheit: Das Gerät selber unterliegt einer Open Source Lizenz, das heißt, jedermann kann sich die Baupläne aus dem Internet herunterladen und das Design des Geräts verändern oder nach seinen Bedürfnissen skalieren. Die benötigten Bauteile sind im Handel frei verkäuflich. Am Ende steht eine professionelle Laserstrahlschneidemaschine für den industriellen Einsatz, mit der Materialien wie Holz, Plexiglas oder Leder auf Basis eines zuvor am Computer entwickelten Designs geschnitten oder graviert werden können.

„Wenn jemand die Maschine selbst zusammenbaut, versteht er die Maschine und ihre Funktionsweise besser und kann sie in vielen Fällen selbst reparieren“, erläutert Dr.-Ing. Tobias Redlich, Oberingenieur am Laboratorium Fertigungstechnik der HSU und Leiter des OpenLabs Hamburg. Ziel sei es auch, dieses Wissen über die Studierenden nach Tunesien zu transferieren.

Finanziert wurde der vierwöchige Workshop durch die Arab-German Young Academy of Sciences and Humanities (AGYA) und die Helmut-Schmidt-Universität. Die Zusammenarbeit der HSU mit der École Nationale d’Ingénieurs de Tunis (ENIT) ist durch das Forschungsprojekt „Twinning for Innovation“ entstanden, das den Wissens- und Technologieaustausch als zentrales Prinzip der Open Source Bewegung verfolgt.

Ort und Zeit

Präsentation des Open Source Lasercutters
Donnerstag, 30. August 2018, ab 13 Uhr
Helmut-Schmidt-Universität/Universität der Bundeswehr Hamburg
Gebäude C1
Holstenhofweg 85
22043 Hamburg

Akkreditierung

Für eine formlose Anmeldung unter [email protected] sind wir dankbar.

Kontakt

Pressestelle, Dietmar Strey, Tel. 040 6541-2774

Grüne Energie im Chipformat – Forscherteam um Detlef Schulz führt Wasserstofftechnologien in die nächste Generation

HSU

22. August 2018

Busse, die mit langlebigen, robusten Brennstoffzellen nahezu emissions- und geräuschlos durch Städte fahren, umweltfreundliche Speicher, die Strom aus Windenergie ohne Wirkungsgradverlust in Gas umwandeln und selbst in kleinsten Anlagen Platz finden – solche noch vagen Zukunftsszenarien könnten bald Wirklichkeit werden. An der Professur für Elektrische Energiesysteme der Helmut-Schmidt-Universität/Universität der Bundeswehr in Hamburg startet Univ.-Prof. Dr.-Ing. Detlef Schulz ein neues, innovatives Forschungsprojekt. Aufbauend auf nationalen und internationalen Patenten entwickelt sein Team neuartige Wasserstofftechnologien der nächsten Generation. Das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie fördert das Projekt bis 2021 mit knapp 2,2 Millionen Euro (Förderkennzeichen 03ET6133A).

„Im Grunde bearbeiten wir zwei Teilprojekte, die wir anschließend zusammenführen wollen. Zum einen analysieren wir elektrisch steuerbare Membraneinheiten in Brennstoffzellen, zum anderen entwickeln wir eine interne Methanisierung erneuerbarer Energien innerhalb eines Elektrolyseurs, um die bisher hohen Wirkungsgradverluste bei nachgeordneten Verfahren zu vermindern“, sagt Detlef Schulz.

Im ersten Teilprojekt werden die Forscher neue Steuerverfahren an Membranen von sogenannten PEM-Brennstoffzellsystemen (PEM steht für Polymerelektrolyt) realisieren. Diese reagieren zwar relativ schnell auf dynamische Laständerungen, unterliegen dabei aber Spannungs- und Leistungseinbrüchen im Bereich mehrerer Sekunden. Diese Einbrüche werden in Pilotprojekten beispielsweise bei Bussen unter anderem über zusätzliche Batterien aufgefangen. Das erzeugt Zusatzkosten, erfordert Platz und bedeutet ein mehr an Gewicht. „Mit einer elektrisch steuerbaren Membran könnten wir die Reaktionsgeschwindigkeit direkt beeinflussen und Spannungs- und Leistungseinbrüchen gezielt entgegenwirken“, sagt Detlef Schulz. Dies geschieht, indem „wir in die Membran, die an sich ja sehr dünn ist, Steuergitter einbringen. Man kann sich die Membran so vorstellen wie den luftdurchlässigen Stoff einer Regenjacke. Die Steuergitter werden in mehreren Schichten aufgedampft und gut verteilt.“

PEM-Brennstoffzellen sind eigentlich sehr gut in hoher Stückzahl produzierbar. Um Spannungs- und Leistungseinbrüche aufzufangen und damit die Versorgungsicherheit zu garantieren, werden diese Zellen heute jedoch von vornherein sehr viel größer dimensioniert, so Detlef Schulz. Steuergitter würden die Lebensdauer und Versorgungssicherheit der PEM-Brennstoffzellen verlängern. Die Zellen könnten zudem sehr viel kleiner geraten. Dies wird der bisher eher zögerlichen stationären, aber auch mobilen Marktdurchsetzung derartiger Systeme entgegenwirken.

Das zweite Teilprojekt beschäftigt sich mit der Langzeitspeicherung der durch Wind oder Sonne gewonnenen fluktuierenden elektrischen Energie. „Deren Umwandlung in chemische Energieträger, etwa in Wasserstoff und Methan, bietet noch erhebliches Optimierungspotential.“ Heute wird der power to gas erzeugte Wasserstoff entweder direkt in die Erdgasleitung eingespeist oder in einer nachgeschalteten Apparatur über zwei Stufen zu Methan umgewandelt. Dabei treten spürbare Wirkungsgradverluste auf. „Würde der Wasserstoff intern im Gasauslasskanal des Elektrolyseurs umgewandelt, also methanisiert, könnte der in das Erdgasnetz einspeisbare Anteil an erneuerbaren Energien wesentlich erhöht werden, was nebenbei die Temperatursynergien besser nutzt und die Prozesseffizienz steigert. Das ist technisch sehr anspruchsvoll, aber wir haben schon einige Ideen, wie es gelingen kann.“ Auf den Prototyp der High efficiency fuel cell mit integriertem Wasserstoffspeicher im Gasauslasskanal hält Detlef Schulz bereits seit 2013 ein Patent.

Das Ziel ist hoch gesetzt: „Wenn uns die Methanisierung im Gasauslasskanal gelingt, könnten in Zukunft kleine dezentrale Methanisierungsanlagen gebaut werden und die bisher sehr großen Anlagen ersetzen.“
Beide Teilprojekte wird Detlef Schulz in den kommenden drei Jahren mit drei Mitarbeitern und in Kooperation mit der Altran Deutschland S.A.S. & Co. KG im universitätseigenen Brennstoffzellenlabor durch- und am Ende zusammenführen. „Ihre Umsetzung bedeutet einen großen Schritt für die Einsatzfähigkeit von Wasserstofftechnologien in elektrischen Energiesystemen. Wasserstoff hat als Energieträger enormes Potential. Deshalb forschen wir weiter an derartigen Technologien.“

„Mit der zu erforschenden Technologie kann auch die Sektorenkopplung, das heißt die flexible Kopplung von Strom-, Gas- und Wärmenetz, weiter vorangetrieben werden. Die Grundidee besteht hierbei darin, medienübergreifende Speichermöglichkeiten und damit mehr Freiheitsgrade zu schaffen.“

Kontakt

Univ.-Prof. Dr.-Ing. habil. Detlef Schulz
Professur für Elektrische Energiesysteme
Telefon 040 6541-2757
E-Mail: [email protected]

2,2 Millionen Euro Forschungsförderung für Wasserstofftechnologie

HSU

2. April 2019

Grüne Energie im Chipformat – Forscherteam um Detlef Schulz führt Wasserstofftechnologien in die nächste Generation

Busse, die mit langlebigen, robusten Brennstoffzellen nahezu emissions- und geräuschlos durch Städte fahren, umweltfreundliche Speicher, die Strom aus Windenergie ohne Wirkungsgradverlust in Gas umwandeln und selbst in kleinsten Anlagen Platz finden – solche noch vagen Zukunftsszenarien könnten bald Wirklichkeit werden. An der Professur für Elektrische Energiesysteme der Helmut-Schmidt-Universität/Universität der Bundeswehr in Hamburg startet Univ.-Prof. Dr.-Ing. Detlef Schulz ein neues, innovatives Forschungsprojekt. Aufbauend auf nationalen und internationalen Patenten entwickelt sein Team neuartige Wasserstofftechnologien der nächsten Generation. Das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie fördert das Projekt bis 2021 mit knapp 2,2 Millionen Euro (Förderkennzeichen 03ET6133A).

Ein Mann im weißen hemd sitzt vor einem technischen Gerät.
Univ.-Prof. Dr.-Ing. habil. Detlef Schulz, Professor für Elektrische Energiesysteme. (Foto: Ulrike Schröder)

„Im Grunde bearbeiten wir zwei Teilprojekte, die wir anschließend zusammenführen wollen. Zum einen analysieren wir elektrisch steuerbare Membraneinheiten in Brennstoffzellen, zum anderen entwickeln wir eine interne Methanisierung erneuerbarer Energien innerhalb eines Elektrolyseurs, um die bisher hohen Wirkungsgradverluste bei nachgeordneten Verfahren zu vermindern“, sagt Detlef Schulz.

Im ersten Teilprojekt werden die Forscher neue Steuerverfahren an Membranen von sogenannten PEM-Brennstoffzellsystemen (PEM steht für Polymerelektrolyt) realisieren.  Diese reagieren zwar relativ schnell auf dynamische Laständerungen, unterliegen dabei aber Spannungs- und Leistungseinbrüchen im Bereich mehrerer Sekunden. Diese Einbrüche werden in Pilotprojekten beispielsweise bei Bussen unter anderem über zusätzliche Batterien aufgefangen.  Das erzeugt Zusatzkosten, erfordert Platz und bedeutet ein mehr an Gewicht. „Mit einer elektrisch steuerbaren Membran könnten wir die Reaktionsgeschwindigkeit direkt beeinflussen und Spannungs- und Leistungseinbrüchen gezielt entgegenwirken“, sagt Detlef Schulz. Dies geschieht, indem „wir in die Membran, die an sich ja sehr dünn ist, Steuergitter einbringen. Man kann sich die Membran so vorstellen wie den luftdurchlässigen Stoff einer Regenjacke. Die Steuergitter werden in mehreren Schichten aufgedampft und gut verteilt.“

PEM-Brennstoffzellen sind eigentlich sehr gut in hoher Stückzahl produzierbar. Um Spannungs- und Leistungseinbrüche aufzufangen und damit die Versorgungsicherheit zu garantieren, werden diese Zellen heute jedoch von vornherein sehr viel größer dimensioniert, so Detlef Schulz.  Steuergitter würden die Lebensdauer und Versorgungssicherheit der PEM-Brennstoffzellen verlängern. Die Zellen könnten zudem sehr viel kleiner geraten. Dies wird der bisher eher zögerlichen stationären, aber auch mobilen Marktdurchsetzung derartiger Systeme entgegenwirken.

Das zweite Teilprojekt beschäftigt sich mit der Langzeitspeicherung der durch Wind oder Sonne gewonnenen fluktuierenden elektrischen Energie. „Deren Umwandlung in chemische Energieträger, etwa in Wasserstoff und Methan, bietet noch erhebliches Optimierungspotential.“ Heute wird der power to gas erzeugte Wasserstoff entweder direkt in die Erdgasleitung eingespeist oder in einer nachgeschalteten Apparatur über zwei Stufen zu Methan umgewandelt. Dabei treten spürbare Wirkungsgradverluste auf. „Würde der Wasserstoff intern im Gasauslasskanal des Elektrolyseurs umgewandelt, also methanisiert, könnte der in das Erdgasnetz einspeisbare Anteil an erneuerbaren Energien wesentlich erhöht werden, was nebenbei die Temperatursynergien besser nutzt und die Prozesseffizienz steigert. Das ist technisch sehr anspruchsvoll, aber wir haben schon einige Ideen, wie es gelingen kann.“  Auf den Prototyp der High efficiency fuel cell mit integriertem Wasserstoffspeicher im Gasauslasskanal hält Detlef Schulz bereits seit 2013 ein Patent.

Das Ziel ist hoch gesetzt: „Wenn uns die Methanisierung im Gasauslasskanal gelingt, könnten in Zukunft kleine dezentrale Methanisierungsanlagen gebaut werden und die bisher sehr großen Anlagen ersetzen.“

Beide Teilprojekte wird Detlef Schulz in den kommenden drei Jahren mit drei Mitarbeitern und in Kooperation mit der Altran Deutschland S.A.S. & Co. KG im universitätseigenen Brennstoffzellenlabor durch- und am Ende zusammenführen. „Ihre Umsetzung bedeutet einen großen Schritt für die Einsatzfähigkeit von Wasserstofftechnologien in elektrischen Energiesystemen. Wasserstoff hat als Energieträger enormes Potential. Deshalb forschen wir weiter an derartigen Technologien.“

„Mit der zu erforschenden Technologie kann auch die Sektorenkopplung, das heißt die flexible Kopplung von Strom-, Gas- und Wärmenetz, weiter vorangetrieben werden. Die Grundidee besteht hierbei darin, medienübergreifende Speichermöglichkeiten und damit mehr Freiheitsgrade zu schaffen.“

Zur Person

Nach Promotion und Habilitation an der TU Berlin nahm Univ.-Prof. Dr.-Ing. habil. Detlef Schulz 2005 den Ruf auf die Professur für Elektrische Energiesysteme an der Helmut-Schmidt-Universität/Universität der Bundeswehr Hamburg an. 2008 erhielt er den Förderpreis „Wind2008“ des WindEnergieZirkel Hanse e. V. Von 2013 bis 2015 war er Sprecher des Energieforschungsverbundes Hamburg. Seit 2010 ist er Sprecher des Forschungsclusters Nachhaltige Energieversorgung und seit 2013 des Forschungsclusters Luftfahrtforschung der HSU. Er ist Vorstandsvorsitzender der Fördergesellschaft Windenergie und andere Dezentrale Energien (FGW e. V.) und Mitglied des Executive Board of IEEE Power and Energy Society (PES) German Chapter. Seit 2011 ist er ordentliches Mitglied der Akademie der Wissenschaften in Hamburg und Mitglied deren Arbeitsgruppe „Energie und Ressourcen“.
Er ist Veranstalter der Konferenz für nachhaltige Energieversorgung NEIS.
Seine Forschung beinhaltet die Themen Elektrische Energieversorgung und elektrische Netze, Netzintegration erneuerbarer Energien sowie Flugzeugbordnetze.

Kontakt

Univ.-Prof. Dr.-Ing. habil. Detlef Schulz
Professur für Elektrische Energiesysteme
Telefon 040 6541-2757
E-Mail: [email protected]

(Text: Susanne Hansen)

Carolin Perner leitet jetzt das Sportzentrum

HSU

26. August 2020

Eine junge Frau mit langen blonden Haaren steht auf einem Sportplatz.
Carolin Perner, M. A., leitet seit dem 1. Juli 2018 das Sportzentrum der HSU (Foto: Ulrike Schröder)

Carolin Perner hat am 1. Juli 2018 die Leitung des Sportzentrums der Helmut-Schmidt Universität übernommen.

Die Neuhamburgerin ist sportlich breit aufgestellt und hat als gebürtige Thüringerin bereits während ihres Studiums der Sportwissenschaften in Kiel die schönen Facetten des Nordens lieben gelernt. Im Sport verspürt sie eine ausgeprägte Affinität zu Ballsportarten, insbesondere Handball und Beachvolleyball. „Dabei werden Zusammenhalt und Teamspirit, parallel zur Kameradschaft in der Bundeswehr, bei mir stets großgeschrieben“, sagt Carolin Perner. Später entdeckte sie ihre Leidenschaft für den Triathlon und das Apnoetauchen.

Als Freediver weiß sie zudem, wie wichtig es ist, sich auch in Extremsituationen auf seinen eigenen Körper verlassen zu können. „Im Freitauchsport tastet man sich an seine psychischen und physischen Grenzen heran. Meiner Meinung nach spielt das Bewusstsein für die Bedeutung des Zusammenspiels von Körper und Geist auch in der Bundeswehr eine ganz entscheidende Rolle.“

Nicht zuletzt deshalb ist es ihr ein persönliches Anliegen, die existierenden Sportstrukturen zu evaluieren und das sportlich didaktische Curriculum gegebenenfalls neu auszurichten. Aus diesem Grund hat sie auch stets ein „offenes Ohr“ für Anregungen und Optimierungsvorschläge.

„Bewährte Strukturen möchte ich natürlich weiterhin beibehalten und freue mich auf die zahlreichen Arbeitsgemeinschaften, die sich mit Unterstützung des Sportfördervereins großer Beliebtheit erfreuen.“

Ihre offene und unkomplizierte Art hilft der Trainerin für Rehasport und Fachfrau für Betriebliches Gesundheitsmanagement sich schnell in neue Strukturen einzugliedern.

Darüber hinaus möchte die Sportwissenschaftlerin vor allem ihre Fachexpertise gewinnbringend einbringen, um so auch persönliche Ziele und Sportprojekte der Hochschulangehörigen zu unterstützen. Hierfür strebt sie insbesondere eine engere Zusammenarbeit mit den Studierendenfachbereichen in puncto Sport und körperliche Leistungsfähigkeit an. „Hier ist auf jeden Fall Potenzial, das wir wunderbar ausschöpfen können, wenn wir an einem Strang ziehen und offen über Pläne und Wünsche reden“, sagt Carolin Perner. „Mir ist bewusst, dass sich die Offizieranwärter und Offiziere primär auf ihr Studium konzentrieren müssen und dieses oberste Priorität hat. Nichtsdestotrotz legen wir einen hohen Anspruch an die Studierenden der Helmut-Schmidt-Universität, weil es zum soldatischen Selbstverständnis gehört, die körperliche Leistungsfähigkeit nicht nur aufrechtzuerhalten, sondern diese wenn möglich noch zu steigern.“

Hierfür möchte das Sportzentrum in Zukunft ein breiteres Angebot gestalten, das sich an den Grundsätzen der Zentralvorschrift A1-224/0-1 für Sport und körperliche Leistungsfähigkeit orientiert. Damit soll den Studierenden ein „strukturiertes und zielorientiertes Training der körperlichen Leistungsfähigkeit“ zur Verfügung gestellt werden, das für das Erreichen bzw. Erhalten der Einsatzbereitschaft unabdingbar ist.

Carolin Perner übernahm die Leitung des Sportzentrums von Dedlef Hillmer, der im Ruhestand ist.

(Text: Sebastian von Lübken)

Video: Mütter des Grundgesetzes

HSU

7. August 2018

Zusammenschnitt von Vernissage und Finissage der Ausstellung „Mütter des Grundgesetzes“, die vom 5. bis 30. Juni 2018 in der HSU gezeigt wurde.

Auszüge aus den Vorträgen von Initiatorin Univ.-Prof. Dr. Christiane Bender (Soziologie), Doris Konkart (Gleichstellungsbeauftragte) und einer Szenischen Lesung mit Petra Mayer.