Anforderungen an Militärische Führung

HSU

10. Dezember 2019

Generalleutnant Markus Laubenthal, Abteilungsleiter Führung Streitkräfte im Bundesministerium der Verteidigung, besuchte am 3. Dezember 2019 die Helmut-Schmidt-Universität, um mit Studierenden über das Thema „Anforderungen an Militärische Führung“ zu sprechen.

Chronologisch ging Laubenthal dabei seinen Werdegang in der Bundeswehr durch und berichtete von persönlichen Erfahrungen in den verschiedenen Führungsebenen. Vom Zugführer in der Panzertruppe während der Zeit der Wehrpflicht und des Kalten Krieges bis zum Stabschef der US Army Europe in Wiesbaden schilderte er mit prägenden Bildern die Verantwortung und Anforderungen an einen Offizier der Bundeswehr. Dabei betrachtete er kritisch die Veränderungen der Führungskulturen durch den Wandel der geopolitischen Sicherheitslage. Er kam zu dem Schluss, dass die Bundeswehr in Zukunft gleichrangig die Fähigkeit zur Landes- und Bündnisverteidigung und die Fähigkeit zur internationalen Konfliktverhütung in Auslandseinsätzen vertiefen und festigen muss.

Ein Mann in grauer Uniform hält vor einem Publikum einen Vortrag
Vor rund 30 Studierenden der HSU berichtete Generalleutnant Laubenthal über seinen militärischen Werdegang und die Anforderungen an Militärische Führung.

 

Er legte den studierenden Soldaten nahe, sich international zu orientieren, sei es im Rahmen eines Auslandsstudium während des Studiums an der Universität oder in späteren Verwendungen in der Truppe, da die internationale Zusammenarbeit in der Zukunft eine noch größere Rolle spielen wird.

Das Erlernen von Führung sei für ihn kein Prozess, den man allein in den Offiziersschulen lernen könne, sondern direkt in der Truppe erfahren müsse. Dieser Prozess fängt in der Regel nach dem Studium in der ersten Verwendung an: „Einen Zug zu führen ist das Pflichttor für alle Offiziere. Daran darf nichts vorbeigehen“, sagte der General zu den anwesenden Studierenden. Das Führen von vorn, persönliche Integrität und eine ständige persönliche Einsatzbereitschaft sowie Ansprechbarkeit seien unabdingbar für die militärische Führung.

Text: Lasse Nielsen