Helmut-Schmidt-Universität und Telekom intensivieren Zusammenarbeit bei der Drohnenabwehr

HSU

2. September 2025

Hamburg. Um Behörden, die Bundeswehr sowie Betreiber kritischer Infrastrukturen besser vor Bedrohungen aus der Luft zu schützen und die Resilienz gegenüber Drohnengefahren im urbanen Raum zu stärken, bündeln die Helmut-Schmidt-Universität/Universität der Bundeswehr Hamburg (HSU/UniBw H) und die Telekom gemeinsam mit weiteren Partnern ihre Aktivitäten zur Detektion, Klassifikation und Abwehr von Drohnen.

Unter dem Dach des Zentrums für Digitalisierungs- und Technologieforschung der Bundeswehr und im Rahmen des von der Europäischen Union über NextGenerationEU geförderten Projekts „Digitale Sensor-2-Cloud Campus Plattform“ ist es an der HSU/UniBw H gelungen, verschiedene Technologie-Plattformen zur Reduzierung von Drohnengefahren in einem Forschungsprojekt zu vereinen. Damit können die bisherigen Arbeiten – die Entwicklung eines modularen Abwehrsystems mit einer hochautomatisierten Netzwerferdrohne – durch zusätzliche Sensorik-Komponenten erweitert werden, um gezielt innovative Lösungsstrategien im Sensor-Aktor-Verbund zu entwickeln.

Die Einsatzrealität im In- und Ausland zeigt: Sowohl kommerzielle als auch selbstgebaute Drohnen werden häufig über Mobilfunknetze gesteuert. Für diese Fälle soll das Mobilfunknetz selbst als Sensor genutzt werden, indem es Veränderungen und Auffälligkeiten im Datenverkehr erfasst, die auf die Steuerung oder Kommunikation von Drohnen hinweisen, um so beispielsweise unkooperative Drohnen, etwa in temporären Flugbeschränkungsgebieten, für Einsatzkräfte sichtbar zu machen. Basis hierfür ist das von der Telekom auf dem Campus der HSU/UniBw H installierte 5G-Standalone Hochleistungs-Netzwerk, das auf der Technik von Ericsson basiert.

T-Systems onsite, Detecon und die HSU/UniBw H planen zudem ein gemeinsames Forschungsprojekt, in dem ein HF-Sensorsystem von T-Systems zum Einsatz kommt. Das HF-Sensorsystem erkennt Drohnen anhand ihrer charakteristischen Funksignale und Protokolle. Durch die Kombination mehrerer Sensoren lässt sich die Position von Drohne und Pilot präzise bestimmen. Gerade in städtischen Umgebungen, an Flughäfen oder im Umfeld kritischer Infrastrukturen bietet das System dort Vorteile, wo RADAR oder optische Verfahren an Grenzen stoßen. Da keine eigenen Signale ausgesendet werden, bleibt das System unauffällig und resistent gegenüber Gegenmaßnahmen. Die gewonnenen Daten sollen künftig im Rahmen des gemeinsamen Forschungsprojektes mit öffentlich zugänglichen Quellen zu einem Drohnen-Gefährdungsindex angereichert werden, sodass beispielsweise Einsatzkräfte notwendige Schutzmaßnahmen frühzeitig und effizient planen können.

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Wissenschaftlicher Ansprechpartner

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