Gemeinsame Videobotschaft des Präsidenten und der Dekane zur Wiederaufnahme des Präsenzbetriebes

HSU

16. Februar 2022

In einer gemeinsamen Videobotschaft erläutern Universitätspräsident Prof. Dr. Klaus Beckmann und die Dekaninnen und Dekane der Fakultäten Hintergründe für die Wiederaufnahme des Präsenzbetriebes ab dem 14. Februar 2022. An diesem Tag tritt auch die Weisung Nr. 10 zur Bekämpfung der Corona-Pandemie an der Universität in Kraft.

Das Video vom 10.02.2022 im Volltext

Universitätspräsident Prof. Dr. Klaus Beckmann

Liebe Kommilitoninnen und Kommilitonen,
Universitätsbürgerinnen und Universitätsbürger,

Heute erhalten Sie eine Videobotschaft in ungewohnter Form. Den Kern zuerst: Wir halten an unserem am 20 Januar besprochenen und am 21. Januar verkündeten Plan fest. Das heißt, am kommenden Montag, den 14.02., wechselt unsere Universität von der digitalen in die Präsenzlehre. Denn wir wissen, dass es im Krisenmanagement auf Klarheit und Verlässlichkeit ankommt – und dass ein ständiges Verschieben Vertrauen verspielt.

Ich habe unsere vier Dekan:innen und den Vizepräsidenten für Lehre gebeten, den Plan mit mir gemeinsam noch einmal zu begründen. Wir machen das, indem wir Ihnen Antworten auf fünf Fragen geben.

Wieso haben sich der Akademische Senat und die Dekanekonferenz so klar für die Präsenzlehre ausgesprochen?

Univ.-Prof. Dr.-Ing. Klaus Hoffmann, Dekan Fakultät für Elektrotechnik

Die Präsenz in der Lehre, die damit verbundene Interaktion im Hörsaal bzw. Seminarraum und der Austausch auf unserem Gelände sind die tragenden Pfeiler einer Campus-Universität mit Intensivstudiengängen. Ferner fördert diese Präsenz auch maßgeblich die akademische Sozialisation unserer Studierenden.

Mir persönlich sind die reale Begegnung und der direkte Austausch, das heißt Face-to-Face-Kommunikation, mit Ihnen sehr wichtig.

Wieso ist Präsenzlehre für die Fakultät für GeiSo von so großer Bedeutung?

Univ.-Prof. Dr. Carola Groppe, Dekanin Fakultät für Geistes- und Sozialwissenschaften

Die Co-Präsenz von Lehrenden und Lernenden in einem materiellen Raum ist generell eine unverzichtbare Grundlage der akademischen Lehre. Geistes- und sozialwissenschaftliche Studiengänge sind zudem stark durch Seminare und Übungen bestimmt. Sie erfordern problembasierte wissenschaftliche Diskussionen und intensive Lehrgespräche, die ihre optimale Basis vor allem in der Präsenzlehre finden. Alle Institutionen, auch Universitäten, besitzen Leitideen und spezifische Aufgaben. Sie bilden dazu institutionsspezifische Sozialisationsarrangements aus und verwirklichen diese durch Räume und Orte. Die HSU ist ein Ort der Wissenschaft wie der Bildung und Persönlichkeitsentwicklung für alle ihre Mitglieder. An unserer Nachbaruniversität, der Universität Hamburg, steht an ihrem ältesten Vorlesungsgebäude eine Inschrift. Sie lautet: „Der Forschung, der Lehre, der Bildung“. Diese besitzen eine innere Verbindung und gehören räumlich zusammen, an jeder Universität.

Welche Präsenzveranstaltungen sind in einer technischen Fakultät unverzichtbar?

Univ.-Prof. Dr.-Ing. Oliver Niggemann, Dekan Fakultät für Maschinenbau und Bauingenieurwesen

Der Arbeitsalltag in den Ingenieurwissenschaften besteht aus Teamarbeit. Technische Lösungen entstehen im Team und sind in einen komplexen Kontext in Wirtschaft und Militär eingebettet. Dies wird aktuell noch wichtiger, da sich die Ingenieurwissenschaften in einem starken Wandel befinden. Teamfähigkeit ist Schlüsselkompetenz. Und Teamfähigkeit kann man nur in einem Team, vor Ort und in Präsenz, erlernen.

Welche Erfahrungen konnte die HSU/UniBw H im Herbsttrimester 2021 mit Mischformen – Stichwort: Campus Office – gewinnen?

Univ.-Prof. Dr. Andreas Fink, Dekan Fakultät für Wirtschafts- und Sozialwissenschaften

Vieles hat funktioniert. Bestimmte Lehrveranstaltungsformate, etwa Vorlesungen, können für sich betrachtet gut auch digital-gestützt stattfinden. Hierzu gibt es zahlreiche positive Rückmeldungen.

Allerdings ergaben sich Konstellationen, wo Studierende ohne jedes Präsenzangebot auf dem Campus ausharren mussten. Dies führte zu Beschwerden über Ungleichbehandlung und Ungerechtigkeiten.

Die Entscheidung zur digitalen Durchführung von Veranstaltungen lag zwar im Einzelfall auch bei den Lehrenden, maßgeblich waren insgesamt aber vor allem die stark reduzierten Raumkapazitäten aufgrund der auferlegten Abstandsvorgaben. Deshalb ist es erfreulich, dass wir nun wieder frei sind, die Hörsäle und Seminarräume mit den normalen Kapazitäten für Lehrveranstaltungen in Präsenz zu nutzen.

Wo können Lehrende Hilfestellung für das weitere Vorgehen erhalten?

Universitätspräsident Prof. Dr. Klaus Beckmann

In präcoronaren Zeiten haben wir stets darauf verwiesen, dass krankheitsbedingte Abwesenheiten durch Nacharbeit auszugleichen sind. Bei einem absehbar hohen Krankheitsstand oder Abwesenheiten aufgrund von Hygienemaßnahmen bitte ich alle Lehrenden sehr herzlich um alternative Lehr- und Lernangebote, um unsere Studierenden in Abwesenheit zu unterstützen. Hilfe bieten Ihnen das heutige Bulletin des Vizepräsidenten Lehre und die Anlage C zur Weisung Nr. 10.

Die Weisung Nr. 10 ist abgestimmt, gezeichnet und wird in der laufenden Woche veröffentlicht. Freilich setzen wir unseren Plan unter schwierigen Rahmenbedingungen um. Aber das sind genau die Rahmenbedingungen, welche wir seinerzeit erwartet und der Planung zugrunde gelegt haben. Klar ist: Den Schwerpunkt bildet die Lehre, und den Schwerpunkt im Schwerpunkt bildet die Sicherstellung der geplanten Prüfungen.

Ich möchte mich bei den Gremien, dem Senat, den Mitgliedern der Dekanekonferenz und dem Corona-Board für die zahlreichen Beiträge, die Unterstützung und unsere Schwarmintelligenz bedanken. Das war ein Teamspiel. Lassen Sie es uns fortsetzen.