Netzwerktreffen Maritime Sicherheit 2025

HSU

14. Oktober 2025

Das Netzwerktreffen Maritime Sicherheit (NwTr MarSi) ist ein gemeinsames Forum des Bundesministeriums der Verteidigung (BMVg) und des Interdisziplinären Forschungsschwerpunktes Maritime Sicherheit (iFMS) an der Helmut-Schmidt-Universität/Universität der Bundeswehr Hamburg. Es bringt seit 2018 regelmäßig Vertreterinnen und Vertreter aus Politik, Behörden, Bundeswehr, Wissenschaft und Wirtschaft zusammen, um aktuelle Entwicklungen, Bedrohungen und strategische Fragen der maritimen Sicherheit zu diskutieren. Ziel ist es, ein gemeinsames Verständnis zu fördern, ressortübergreifende Zusammenarbeit zu stärken und Impulse für die sicherheitspolitische Debatte in Deutschland zu setzen.

Maritime Sicherheit Deutschlands – gemeinsame Verantwortung: 6. Netzwerktreffen Maritime Sicherheit
24. September 2025, Bundesministerium der Verteidigung sowie Landesvertretung der Freien und Hansestadt Hamburg, Berlin

V.l.n.r. Karina Würtz (Stiftung Offshore), Sts Claudia Elif Stutz (BMV), PSts Sebastian Hartmann (BMVg), Sophie Witte.

Am 24. September 2025 fand in Berlin das sechste Netzwerktreffen Maritime Sicherheit statt. Ziel war es, aktuelle und zukünftige Bedrohungen für die maritime Sicherheit Deutschlands aus ressortübergreifender Perspektive zu diskutieren und Potenziale für eine übergreifende Nationale Maritime Sicherheitsstrategie zu entwickeln. Das diesjährige Netzwerktreffen war wie die vergangenen beiden Jahre als zweiteilige Veranstaltung konzipiert: die Tagesveranstaltung fungierte in den Räumlichkeiten des Bundesministeriums der Verteidigung als Arbeitsworkshop von Ressorts und Behörden sowie ausgewählter wissenschaftlicher Vertreter. Der abendliche Anteil wurde als öffentliche Veranstaltung mit Paneldiskussion und Netzwerkanteil aufgestellt.

Nach der Begrüßung durch die Organisatoren aus BMVg und iFMS führten zwei Impulsvorträge in die Thematik ein. Dabei wurden die Entwicklungen im Bereich maritimer Sicherheit der vergangenen zwölf Monate, die aktuelle Bedrohungslage sowie die wirtschaftliche, energie- und sicherheitspolitische Bedeutung der maritimen Dimension für Deutschland beleuchtet. Zudem wurden internationale maritime Sicherheitsstrategien vorgestellt, deren Implikationen und Besonderheiten beispielhaft erörtert und deren Relevanz für die Bundesrepublik Deutschland diskutiert.

PSts Hartmann (BMVg) während seiner Keynote zum NwTr MarSi 2025.

Im Anschluss arbeiteten die Teilnehmenden in zwei parallellaufenden Arbeitsgruppen. Diese befassten sich mit Risiken und Bedrohungen im maritimen Bereich sowie den möglichen Themen und Zielen einer deutschen Maritimen Sicherheitsstrategie. Auch wurde über den bestehenden Rechtsrahmen gesprochen und diskutiert, wie dieser mit der aktuellen Bedrohungssituation umgehen kann. In beiden Gruppen zeigte sich die Notwendigkeit einer engeren ressortübergreifenden Zusammenarbeit sowie klarer Prioritätensetzung. Am Nachmittag wurden die Ergebnisse zusammengeführt und im Plenum diskutiert. Dabei wurde deutlich, dass sowohl beim Bedrohungsverständnis als auch bei der Frage nach der Rolle Deutschlands im internationalen Kontext eine gemeinsame Linie zur allgemeinen Stärkung der Maritimen Sicherheit ein positives Signal wäre.

Der öffentliche Anteil des Netzwerktreffens in Form der Abendveranstaltung mit Paneldiskussion fand in der Landesvertretung der Freien und Hansestadt Hamburg statt. Nach einer Begrüßung und Einführung durch den Parlamentarischen Staatssekretär im BMVg, Sebastian Hartmann, folgte eine Paneldiskussion mit verschiedenen Perspektiven. Unter der Moderation von Frau Sophie Witte diskutierten PSts Hartmann, Staatssekretärin Claudia Elif Stutz (BMV) und Frau Karina Würtz (Stiftung Offshore) über die gemeinsame Verantwortung für die maritime Sicherheit Deutschlands. Im Mittelpunkt stand die Rolle von Politik, Abstimmungen zwischen Behörden und Wirtschaft sowie die Frage, wie maritime Sicherheit künftig ganzheitlich gedacht werden kann.

Im Anschluss nutzten die Gäste den Empfang in den Räumlichkeiten des Landesvertretung für einen angeregten Austausch. Der Abend bot so Gelegenheit, die Ergebnisse des Workshops in einen größeren Kontext zu stellen und Impulse für die weitere Arbeit zur Stärkung der maritimen Sicherheit Deutschlands mitzunehmen.

Bericht zum XLII International Student Seminar on Mechanical Engineering in Warschau

HSU

24. September 2025

Vom 16. bis 18. Juni 2025 fand an der Militärischen Technischen Universität der polnischen Armee in Warschau das XLII. Internationale Studentenseminar im Bereich Maschinenbau statt. An diesem Seminar nahmen neben zahlreichen internationalen Gästen auch zwei Angehörige der Helmut-Schmidt-Universität Hamburg teil: Frau Leutnant Olivia Snichotta und Herr Leutnant Thies Jebe, beide Studierende im Masterstudiengang Energie- und Umwelttechnik der Fakultät für Maschinenbau und Bauingenieurwesen.

Im Rahmen des Programms präsentierten sie die Ergebnisse ihrer Bachelorarbeiten vor einer Jury aus Professorinnen und Professoren sowie Forschenden der Militärischen Technischen Universität. Neben den deutschen Teilnehmern stellten auch Studierende aus NATO-Partnerländern wie der Slowakei, Ungarn und Rumänien sowie Vertreter der Polnischen Marineakademie in Danzig ihre Arbeiten vor. Die Vielfalt der Themen bot die Grundlage für spannende Diskussionen und einen intensiven fachlichen Austausch.

Ein besonderer Höhepunkt war die feierliche Preisverleihung: Frau Leutnant Olivia Snichotta erreichte mit ihrer Präsentation den dritten Platz, während Herr Leutnant Thies Jebe mit dem ersten Platz in der Kategorie „Wettbewerb um die beste Präsentation (Studierende)“ ausgezeichnet wurde.

Neben den Vorträgen stand der internationale Austausch im Vordergrund. Die Veranstaltung bot zahlreiche Gelegenheiten, Kontakte über Ländergrenzen hinweg zu knüpfen und neue Impulse für das Studium und die eigene Arbeit mitzunehmen. Damit hat das Seminar einmal mehr gezeigt, dass wissenschaftliche Zusammenarbeit und Dialog ein zentrales Element für Fortschritt und Verständigung im internationalen Kontext sind.

Studierende der HSU engagieren sich auf deutscher Kriegsgräberstätte in den Niederlanden

HSU

22. September 2025

Zehn studierende Offiziere und Offizieranwärterinnen der Helmut-Schmidt-Universität/Universitätder Bundeswehr Hamburg (HSU/UniBw H) sowie ein Stammsoldat aus dem Studierendenbereich der Universität haben sich vom 25. August bis 5. September 2025 in einem besonderen Projekt engagiert. In Kooperation mit dem Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V. unterstützten sie die Pflegearbeiten auf der Deutschen Kriegsgräberstätte im niederländischen Ysselsteyn.

Studierende der HSU engagieren sich auf deutscher Kriegsgräberstätte in den Niederlanden
Studierende der HSU engagieren sich auf deutscher Kriegsgräberstätte in den Niederlanden (Fotocredit: Leutnant Kester Siegmann)

Die Anlage liegt rund zwanzig Kilometer von der deutschen Grenze entfernt und umfasst circa 32.000 Gräber. 87 der dort Bestatteten fielen im Ersten Weltkrieg, die große Mehrheit im Zweiten Weltkrieg. Eine Besonderheit dieser Stätte besteht darin, dass jeder Gefallene ein eigenes Grab mit Kreuz hat – im Gegensatz zu vielen anderen deutschen Kriegsgräberstätten, die häufig Massengräber aufweisen.

Die Studierenden befreiten Grabkreuze von überwucherndem Bewuchs, schnitten Gehwege frei, entfernten abgestorbene Bäume und transportierten diese ab. Auch das Befreien der Zäune von gefährlichen Ästen, das Häckseln von Strauch- und Baumschnitt, das Ausbessern unebener Pflasterflächen sowie das Entfernen von Laub und Unkraut gehörten zu den Aufgaben. Am Ende des Arbeitseinsatzes legten die Teilnehmenden einen Kranz nieder und gedachten in einer würdigen Zeremonie der Toten.

Dem Volksbund eng verbunden

Der Einsatz machte deutlich, wie wertvoll die Arbeit des Volksbundes ist. Die Organisation widmet sich im Auftrag der Bundesregierung der Suche, Bergung und würdigen Bestattung von Kriegstoten im Ausland sowie der dauerhaften Pflege ihrer Gräber. Darüber hinaus fördert sie die Erinnerungskultur und schafft Räume der Begegnung und Bildung für junge Menschen an den Ruhestätten der Gefallenen.

Für die Studierenden war der Einsatz eine intensive und prägende Erfahrung. Neben der körperlich fordernden Arbeit bot er die Möglichkeit, einen aktiven Beitrag zur Erinnerungskultur zu leisten und Verantwortung über die Grenzen der eigenen Studien- und Ausbildungsrealität hinaus zu übernehmen.

Helmut-Schmidt-Universität und Telekom intensivieren Zusammenarbeit bei der Drohnenabwehr

HSU

2. September 2025

Hamburg. Um Behörden, die Bundeswehr sowie Betreiber kritischer Infrastrukturen besser vor Bedrohungen aus der Luft zu schützen und die Resilienz gegenüber Drohnengefahren im urbanen Raum zu stärken, bündeln die Helmut-Schmidt-Universität/Universität der Bundeswehr Hamburg (HSU/UniBw H) und die Telekom gemeinsam mit weiteren Partnern ihre Aktivitäten zur Detektion, Klassifikation und Abwehr von Drohnen.

Unter dem Dach des Zentrums für Digitalisierungs- und Technologieforschung der Bundeswehr und im Rahmen des von der Europäischen Union über NextGenerationEU geförderten Projekts „Digitale Sensor-2-Cloud Campus Plattform“ ist es an der HSU/UniBw H gelungen, verschiedene Technologie-Plattformen zur Reduzierung von Drohnengefahren in einem Forschungsprojekt zu vereinen. Damit können die bisherigen Arbeiten – die Entwicklung eines modularen Abwehrsystems mit einer hochautomatisierten Netzwerferdrohne – durch zusätzliche Sensorik-Komponenten erweitert werden, um gezielt innovative Lösungsstrategien im Sensor-Aktor-Verbund zu entwickeln.

Die Einsatzrealität im In- und Ausland zeigt: Sowohl kommerzielle als auch selbstgebaute Drohnen werden häufig über Mobilfunknetze gesteuert. Für diese Fälle soll das Mobilfunknetz selbst als Sensor genutzt werden, indem es Veränderungen und Auffälligkeiten im Datenverkehr erfasst, die auf die Steuerung oder Kommunikation von Drohnen hinweisen, um so beispielsweise unkooperative Drohnen, etwa in temporären Flugbeschränkungsgebieten, für Einsatzkräfte sichtbar zu machen. Basis hierfür ist das von der Telekom auf dem Campus der HSU/UniBw H installierte 5G-Standalone Hochleistungs-Netzwerk, das auf der Technik von Ericsson basiert.

T-Systems onsite, Detecon und die HSU/UniBw H planen zudem ein gemeinsames Forschungsprojekt, in dem ein HF-Sensorsystem von T-Systems zum Einsatz kommt. Das HF-Sensorsystem erkennt Drohnen anhand ihrer charakteristischen Funksignale und Protokolle. Durch die Kombination mehrerer Sensoren lässt sich die Position von Drohne und Pilot präzise bestimmen. Gerade in städtischen Umgebungen, an Flughäfen oder im Umfeld kritischer Infrastrukturen bietet das System dort Vorteile, wo RADAR oder optische Verfahren an Grenzen stoßen. Da keine eigenen Signale ausgesendet werden, bleibt das System unauffällig und resistent gegenüber Gegenmaßnahmen. Die gewonnenen Daten sollen künftig im Rahmen des gemeinsamen Forschungsprojektes mit öffentlich zugänglichen Quellen zu einem Drohnen-Gefährdungsindex angereichert werden, sodass beispielsweise Einsatzkräfte notwendige Schutzmaßnahmen frühzeitig und effizient planen können.

Falkea
Falkeb

Wissenschaftlicher Ansprechpartner

Univ.-Prof. Dr.Ing. Gerd Scholl, Professur für Elektrische Messtechnik, Helmut-Schmidt­ Universität, Universität der Bundeswehr Hamburg, Holstenhofweg 85, 22043 Hamburg

Tel. +49 40 65413341, Email:[email protected],http://www.hsu-hh.de/emt/<


Ansprechpartner für die Medien

Pressestelle der Helmut-Schmidt-Universität/Universität der Bundeswehr Stabsbootsmann Jörg Binsack

Tel. 040 6541-2267, E-Mail: [email protected]

Labor statt Elfenbeinturm: Forscherinnen und Forscher diskutieren, wie Konflikte eskalieren – und wie sie sich eindämmen lassen.

HSU

20. August 2025

GfeW-Logo

PRESSEMITTEILUNG

Hamburg, 8.8.2025

Die Jahrestagung der Gesellschaft für experimentelle Wirtschaftsforschung (GfeW) findet vom 10. bis 12. September 2025 an der Helmut-Schmidt-Universität/ Universität der Bundeswehr Hamburg statt.

Krisen und Konflikte gehören zu den drängendsten Herausforderungen unserer Zeit. Vom Krieg in der Ukraine, in Gaza und im Sudan bis hin zu globalen Krisen wie der Erderwärmung, Extremwetter und wachsender gesellschaftlicher Polarisierung durch soziale Medien und Rechtsextremismus: Der gesellschaftliche Konsens bröckelt – alte und neue Konflikte brechen auf. Die experimentelle Wirtschaftsforschung untersucht diese Phänomene nicht nur theoretisch, sondern unter kontrollierten Bedingungen im Labor: Sie testet, wie Emotionen wie Rache, Missgunst, Diskriminierung oder Gruppendenken das Verhalten von Menschen in Konfliktsituationen beeinflussen – und welche Mechanismen zur Deeskalation beitragen können. ,,Wir bringen Theorien aus dem Elfenbeinturm ins Labor, wo sie sich dem Realitätscheck stellen“, sagt Prof. Dr. Johann Graf Lambsdorff, Vorsitzender der GfeW. Seit bald 50 Jahren liefert die Gesellschaft mit ihren Mitgliedern neue Erkenntnisse über das menschliche Verhalten in Krisen – oft mit überraschenden Ergebnissen.

Konflikte unter der Lupe der Verhaltensökonomie

Rund 100 internationale Forscherinnen und Forscher werden vom 10. bis 12. September den aktuellen Stand der experimentellen Wirtschaftsforschung diskutieren. Über 70 Vorträge befassen sich mit klassischen Forschungsthemen und greifen zugleich das diesjährige Kernthema auf: ,,Krisen und Konflikte: Perspektiven der experimentellen Wirtschaftsforschung“. Die experimentelle Wirtschaftsforschung ist aufgrund ihres methodischen Instrumentariums besonders geeignet, um solche Herausforderungen zu analysieren“, sagt Prof. Dr. Stefan Traub, lokaler Organisator der Jahrestagung und Inhaber der Professur für Volkswirtschaftslehre, insbesondere Behavioral Economics, an der HSU. ,,Sie hat unser Verständnis politischer Konflikte – von Handelskriegen bis zu militärischen Auseinandersetzungen und globalen Krisen wie dem Klimawandel – maßgeblich vorangebracht.“

Zwei profilierte Stimmen aus der Konfliktforschung

Mit Prof. Dr. Dr. Lydia Mechtenberg und Dr. Dr. Hannes Rusch wurden zwei international profilierte Expertinnen und Experten eingeladen, die in ihren Plenarvorträgen zentrale Perspektiven zum Kernthema einbringen werden.

Lydia Mechtenberg ist Professorin für Volkswirtschaftslehre, insbesondere Politische Ökonomie, an der Universität Hamburg. Sie ist Sprecherin der von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) geförderten Forschungsgruppe „Big Structural Change“. In ihrer Arbeit untersucht sie, wie äußere Einflüsse wie Klimawandel, Globalisierung oder Massenmigration tiefgreifende Veränderungen in der sozialen Struktur eines Landes auslösen können – und welchen Einfluss dabei die von der Bevölkerung empfundene Legitimität von Institutionen hat. Der Titel ihres Plenarvortrags lautet: ,,Umgang mit Konflikten und Krisen – eine experimentelle Perspektive“.

Hannes Rusch leitet die Forschungsgruppe „Behavioral Economics of Crime and Conflict“ am Max-Planck-Institut zur Erforschung von Kriminalität, Sicherheit und Recht in Freiburg. Er ist außerdem assoziierter Professor an der Universität Maastricht. Mit seinem Team untersucht er, wie gesellschaftliche Interessenkonflikte entschärft werden können, bevor sie in Trennung, Unterdrückung, Gewalt oder Krieg eskalieren. In seinem Plenarvortrag wird Rusch der Frage nachgehen: ,,Wie kann die experimentelle Ökonomie zur Konfliktforschung beitragen?“

+++ Für Redaktionen +++

Journalistinnen und Journalisten sind herzlich eingeladen, die Tagung der Gesellschaft für Experimentelle Wirtschaftsforschung vom 10. bis 12. September 2025 an der Helmut­ Schmidt-Universität in Hamburg zu begleiten. Eine Teilnahme an allen Vorträgen sowie insbesondere den beiden Plenarvorträgen ist möglich. Hierzu ist eine Akkreditierung erforderlich. Für akkreditierte Medienvertreterinnen und -vertreter besteht darüber hinaus die Möglichkeit, individuelle Gespräche mit ausgewählten Referentinnen und Referenten zu führen. Akkreditierungen und Presseanfragen richten Sie bitte an:

Prof. Dr. Stefan Traub
Volkswirtschaftslehre, insb. Behavioral Economics
Helmut-Schmidt-Universität Hamburg
Holstenhofweg 85
22043 Hamburg, Germany
[email protected]
+49 (0)162 100 2421

Deadline: Freitag, 5. September 2025

Weitere Informationen finden Sie unter:

Helmut-Schmidt-Universität/Universität der Bundeswehr Hamburg

Die Helmut-Schmidt-Universität/ Universität der Bundeswehr Hamburg (HSU/UniBw Hamburg) wurde 1972 gegründet und dient der akademischen Ausbildung von Offizieranwärterinnen, Offizieranwärtern und Offizieren der Bundeswehr. Benannt nach dem früheren Bundeskanzler Helmut Schmidt, verbindet sie exzellente Lehre mit praxisnaher Forschung. Die Universität bietet Studiengänge in Ingenieurwissenschaften, Wirtschafts-, Sozial- und Geisteswissenschaften an. Ein besonderes Merkmal ist das Trimester-System, das einen schnelleren Studienabschluss ermöglicht. Neben sicherheits- und verteidigungspolitischen Themen setzt die HSU auf Forschung in den Bereichen Digitalisierung, Nachhaltigkeit und Technologie. Sie pflegt enge Kooperationen mit internationalen Hochschulen und der Wirtschaft. Die Studierenden stehen in einem Dienstverhältnis zur Bundeswehr, während die Universität auch zivilen Studierenden offensteht. Als wissenschaftliche Einrichtung mit militärischer Prägung bereitet sie Führungskräfte auf anspruchsvolle Aufgaben in Bundeswehr, Verwaltung und Industrie vor.

www.hsu-hh.de

Labor statt Elfenbeinturm: Wenn Konflikte unter dem Mikroskop liegen

HSU

20. August 2025

GfeW-Logo

Jahrestagung der Gesellschaft für experimentelle Wirtschaftsforschung (GfeW) an der Helmut-Schmidt-Universität beleuchtet menschliches Verhalten in Krisen und Konflikten

Hamburg: Vom 10. bis 12. September 2025 wird die Helmut-Schmidt-Universität / Universität der Bundeswehr Hamburg zum Treffpunkt für über 100 internationale Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus der experimentellen Wirtschaftsforschung. Im Fokus der diesjährigen Jahrestagung der Gesellschaft für experimentelle Wirtschaftsforschung (GfeW) steht ein hochaktuelles Thema: „Krisen und Konflikte: Perspektiven der experimentellen Wirtschaftsforschung“. Konflikte prägen unsere Gegenwart – ob geopolitisch, gesellschaftlich oder ökologisch. Die Spannungen reichen von Kriegen in der Ukraine, im Sudan und in Gaza über die gesellschaftliche Polarisierung durch soziale Medien bis hin zu globalen Krisen wie dem Klimawandel. Doch wie entstehen diese Konflikte? Welche psychologischen und sozialen Mechanismen führen zur Eskalation? Und wie kann man frühzeitig gegensteuern?

Die experimentelle Wirtschaftsforschung sucht Antworten – nicht in abstrakten Theoriemodellen, sondern im Labor. Dort simulieren Forscherinnen und Forscher reale Entscheidungssituationen, testen Hypothesen und beobachten unter kontrollierten Bedingungen, wie Menschen in Stress-, Konkurrenz- oder Gruppensituationen agieren. Emotionen wie Rache, Missgunst oder Gruppendenken stehen dabei ebenso im Fokus wie Fragen nach Kooperation, Vertrauen oder Gerechtigkeitsempfinden.

„Wir bringen Theorien aus dem Elfenbeinturm ins Labor, wo sie sich dem Realitätscheck stellen“, sagt Prof. Dr. Johann Graf Lambsdorff, Vorsitzender der GfeW. Seit fast 50 Jahren liefert die Gesellschaft mit ihren Mitgliedern empirische Erkenntnisse über menschliches Verhalten in komplexen und konflikthaften Situationen – oft mit überraschenden Ergebnissen.

Konfliktverhalten unter der Lupe der Verhaltensökonomie

Veranstaltet wird die diesjährige Tagung von Prof. Dr. Stefan Traub, Inhaber der Professur für Volkswirtschaftslehre, insbesondere Behavioral Economics, an der HSU. Für ihn ist klar: „Die experimentelle Wirtschaftsforschung ist aufgrund ihres methodischen Instrumentariums besonders geeignet, gesellschaftliche Herausforderungen systematisch zu analysieren.“

In über 70 Vorträgen präsentieren internationale Forscherinnen und Forscher aktuelle Studien – zu Themen wie Machtverhältnissen, Kooperationsstrategien, Eskalationsdynamiken oder der Rolle institutioneller Rahmenbedingungen bei Konfliktlösungen. Ziel ist es, nicht nur zu verstehen, wie Konflikte entstehen, sondern auch, was sie verhindern oder entschärfen kann.

Impulse von zwei führenden Stimmen der Konfliktforschung

Ein Highlight der Tagung sind die Plenarvorträge zweier ausgewiesener Expertinnen und Experten der experimentellen Konfliktforschung:

  • Prof. Dr. Dr. Lydia Mechtenberg (Universität Hamburg) ist Sprecherin der DFG-Forschungsgruppe „Big Structural Change“. Sie untersucht, wie tiefgreifende gesellschaftliche Veränderungen – etwa durch Klimawandel oder Globalisierung – soziale Strukturen beeinflussen und welche Rolle die Legitimität von Institutionen dabei spielt. Ihr Vortrag trägt den Titel:
    „Umgang mit Konflikten und Krisen – eine experimentelle Perspektive“.
  • Dr. Dr. Hannes Rusch (Max-Planck-Institut Freiburg / Universität Maastricht) leitet die Forschungsgruppe „Behavioral Economics of Crime and Conflict“. Seine Forschung fragt danach, wie gesellschaftliche Spannungen bereits im Vorfeld erkannt und deeskaliert werden können – bevor sie in Gewalt oder Krieg münden. Sein Vortrag widmet sich der Frage:

    „Wie kann die experimentelle Ökonomie zur Konfliktforschung beitragen?“
    Forschung mit gesellschaftlicher Relevanz – an der HSU

    Die Helmut-Schmidt-Universität / Universität der Bundeswehr Hamburg steht seit ihrer Gründung 1972 für wissenschaftliche Exzellenz und gesellschaftliche Verantwortung. Mit ihrer interdisziplinären Ausrichtung in den Wirtschafts-, Ingenieur-, Sozial- und Geisteswissenschaften sowie ihrer praxisnahen Forschung trägt sie maßgeblich zur Bearbeitung sicherheits- und gesellschaftspolitischer Zukunftsthemen bei – vom Klimawandel über Digitalisierung bis hin zur Friedenssicherung.
    Sie bietet Offizieranwärterinnen und -anwärtern sowie Offizieren der Bundeswehr eine akademische Ausbildung auf höchstem Niveau. Mit ihrem Trimester-System, internationaler Vernetzung und ihrer Forschungsausrichtung auf Themen wie Sicherheit, Digitalisierung und Nachhaltigkeit bereitet sie Führungskräfte auf komplexe Herausforderungen in Staat, Wirtschaft und Gesellschaft vor.
    Mehr unter: www.hsu-hh.de

    Die Ausrichtung der GfeW-Jahrestagung an der HSU unterstreicht den hohen Stellenwert, den wissenschaftlich fundierte Politikberatung und experimentelle Forschung in der heutigen Welt einnehmen. Denn nur, wer versteht, wie Konflikte entstehen, kann dazu beitragen, sie zu verhindern.

Weitere Informationen:

20 Jahre Lehrstuhl „Elektrische Energiesysteme“ – Technikbegeisterung trifft Herzenssache

HSU

4. August 2025

Anlässlich des 20-jährigen Jubiläums des Lehrstuhls „Elektrische Energiesysteme“ wurde nicht nur gefeiert, sondern auch Gutes getan: Im Rahmen einer unterhaltsamen und gleichzeitig emotionalen „elektrisierenden Versteigerung“ wechselten verstaubte Demonstratoren, ausgemusterte Hochspannungskomponenten und kuriose technische Raritäten ihre Besitzer – und das für einen wohltätigen Zweck.

Die außergewöhnliche Aktion brachte stolze 1716,90 € ein, die stellvertretend für alle aktiven und ehemaligen Mitarbeitenden der Professur am vergangenen Mittwoch feierlich an das Kinder-Hospiz Sternenbrücke in Hamburg übergeben wurden. Überreicht wurde die Spende von Professor Dr.Ing. habil. Schulz sowie den wissenschaftlichen Mitarbeitern Herrn Wagner und Herrn Suriya.

Zusätzliche Unterstützung erhielt die Aktion durch die Johanniter-Unfall-Hilfe e.V., Regionalverband Hamburg, sowie durch die Feldpost der Bundeswehr, die mit liebevoll ausgewählten Kleinigkeiten zum Anfassen und Ausmalen vor allem den kleinen Gästen der Sternenbrücke eine Freude bereiteten.

Die Sternenbrücke ist ein zum Großteil spendenfinanziertes Kinder- und Jugendhospiz, das unheilbar erkrankten Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen bis zu einem Alter von 27 Jahren sowie ihren Familien auf ihrem schweren Weg beisteht – mit großer Menschlichkeit, professioneller Begleitung und einem würdevollen Blick auf das Leben.

Die Professur „Elektrische Energiesysteme“ bedankt sich bei allen Mitwirkenden, Spenderinnen und Spendern sowie Unterstützenden – für 20 Jahre Engagement in Forschung und Lehre und für diesen besonderen Beitrag, der weit über den akademischen Alltag hinausreicht.

Premiere des KI-Forums: Innovation trifft Networking in der Speicherstadt

HSU

31. Juli 2025

Volles Haus, spannende Einblicke und inspirierende Gespräche – am vergangenen Donnerstag feierte das KI-Forum der Helmut-Schmidt-Universität (HSU) seine gelungene Premiere im Digital Hub der Hamburger Speicherstadt. Über 80 Gäste aus Forschung, Industrie und Start-ups folgten der Einladung des KI-Instituts unter Leitung von Prof. Dr. Niggemann, um sich über aktuelle Entwicklungen im Bereich Künstliche Intelligenz auszutauschen.

Willkommen in der Zukunft – KI trifft Luftfahrt

Den Auftakt machte HSU-Präsident Prof. Beckmann, der die Gäste begrüßte und einen spannenden Einblick in die strategische Ausrichtung der Universität im Bereich KI gab. Danach wurde es fachlich konkret: Die Auftaktveranstaltung des KI-Forums stand unter dem Leitthema „KI in der Luftfahrt“.

Den ersten Impuls setzte Dr.Ing. Schaupp, Werk- und Standortleiter bei Airbus Aerostructures Stade. In seinem Keynote-Vortrag beleuchtete er die Chancen und Herausforderungen von KI in der Serienproduktion – ein Thema, das auf großes Interesse stieß und zu einer angeregten Diskussion im Plenum führte.

Von der Promotion zum Start-up: KI in der Praxis

Ein weiteres Highlight war der Vortrag von Henrik Steude, ehemaliger HSU-Mitarbeiter und heute CEO und Co-Founder des Start-ups prokube. Unter dem Titel „KI für die ISS: Ein moderner MLOps-Ansatz“ (ISS – International Space Station; MLOps – Machine Learning Operations) präsentierte er, wie aus einem dtec.bw-Projekt an der HSU ein Unternehmen wurde, das heute Machine-Learning-Plattformen für diverse Einsatzgebiete entwickelt.

Den wissenschaftlichen Abschluss bildeten vier engagierte Promovierende der HSU, die ihre Forschung aus den Projekten LaiLa (Labor für intelligente Leichtbauproduktion), iMOD (Intelligente modulare Robotik und integrierte Produktionsgestaltung im Flugzeugbau) und ProMoDi (Produktionsnahe Modellwerkstatt zur Forschung an Digitalisierungsthemen im Bereich der Flugzeuginstandhaltung) vorstellten. Dabei gaben sie Einblicke in ihre aktuellen Arbeiten, Veröffentlichungen und Visionen – ein wertvoller Blick hinter die Kulissen moderner KI-Forschung.

Mehr als nur Vorträge: Austausch auf Augenhöhe

Nach dem offiziellen Teil wurde der Abend beim Get-together mit Drinks und Snacks fortgesetzt. In entspannter Atmosphäre knüpften Teilnehmende neue Kontakte, diskutierten weiterführende Ideen und vertieften die Themen des Abends. Zudem informierten Dr. Schellenberger und Herr Rath über den Technologie- und Wissenstransfer an der HSU – ein wichtiges Bindeglied zwischen Forschung und Anwendung.

Save the Date: Nächstes KI-Forum im November

Nach diesem erfolgreichen Auftakt steht schon das nächste Highlight bevor: Im November geht das KI-Forum in die zweite Runde – diesmal mit dem wichtigen Thema „KI-Ethik“, unterstützt von Prof. Schreiber. Alle Informationen zur Veranstaltung sowie die Möglichkeit zur Anmeldung finden Interessierte auf der offiziellen Website des KI-Forums:

20 Jahre Spannung: Jubiläumsfeier des Lehrstuhls „Elektrische Energiesysteme“

HSU

22. Juli 2025

Hamburg. Unter strahlender Sonne, neben einer riesigen U-Boot-Hüpfburg und eingerahmt von funkelnden Hochspannungsexponaten und Roll-up-Bannern aus zwei Jahrzehnten Spitzenforschung, feierte der Lehrstuhl „Elektrische Energiesysteme“ an der HSU ein rundum elektrisierendes Jubiläum.

Den Auftakt der Feierlichkeiten bildete ein unerwartetes Highlight: Universitätspräsident Prof. Klaus Beckmann ließ es sich nicht nehmen, persönlich ein Grußwort zu überbringen – ein würdiger Start für diesen besonderen Tag, an dem Professor Dr.Ing. habil. Schulz gemeinsam mit seinem Team auf 20 Jahre intensives Forschen, Lehren und Gestalten zurückblickte.

Ehemalige und aktuelle Mitarbeitende der Professur, ihre Familien und Wegbegleiter kamen zusammen, um die Vielfalt der vergangenen Jahre zu feiern – und die spiegelte sich auch im bunten Programm wider: Während die Kleinen sich im Kinderbereich austobten, konnten Technikbegeisterte bei Laborführungen durch das Hochspannungslabor eindrucksvolle Experimente hautnah erleben. Ein besonderes Highlight: der Schießwettbewerb am AGSHP-Simulator – unterstützt von engagierten studentischen Soldaten der Ingenieurwissenschaften.

Die Forschungsgebiete der letzten zwei Jahrzehnte – von komplexen Kabelmodellen über resiliente Energieversorgungssysteme in Luft- und Seefahrt bis zur Netzintegration von E-Mobilität und Elektrolyseuren – standen nicht nur in den ausgestellten Exponaten im Mittelpunkt, sondern auch im Austausch zwischen Generationen von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler.

Krönender Abschluss des Tages war eine augenzwinkernd inszenierte „elektrisierende Versteigerung“: Verstaubte Demonstratoren, ausgemusterte Hochspannungskomponenten und kuriose Technik-Schätze wechselten für den guten Zweck die Besitzer. Der Erlös kommt dem Kinder-Hospiz Sternenbrücke zugute.