Therese Rosemann & Marie Rathmann erhalten den 1. Platz bei dem genKI-Wettbewerb „Prompted Places“

HSU

19. Dezember 2025

Im Rahmen des Tags der Bibliotheken am 24. Oktober 2024 fand von der Bibliothek der HSU der Kreativ-Wettbewerb „Prompted Places – Bibliotheksräume neu denken mit KI“ statt. Therese Rosemann und Marie Rathmann haben hierbei den 1. Platz erhalten. Ihr Bild, welches sie mit Gemini erstellt haben, trägt den Titel „Die phantasievolle Produktion der Synergie. Wissenschaftliche Bibliothek als
(un)endlicher Lernort“.


Die phantasievolle Produktion der Synergie.
Wissenschaftliche Bibliothek
als (un)endlicher Lernort
Marie Rathmann & Therese Rosemann

Das KI-generierte Bild vereint Theorie der Erwachsenenbildung mit Empirie[1] aus dem Forschungsprojekt DigiTaKS*. Der theoretische Diskurs zeigt zum einen, dass sich infolge gesellschaftlicher Umbruchssituationen auch die Erwartungen an die Bibliotheken als öffentliche Räume des Miteinanders wandeln. So bedarf es einer Fähigkeit, die durch „Phantasieproduktion an Perspektiven, wie die Welt aussehen sollte und was dafür in der Gegenwart getan werden kann, einen überschäumenden Reichtum“ (Negt, 2012, S. 27) hervorbringt. Bibliotheken stellen einen Lernort (Kraus, 2015) dar, der durch die beteiligten Akteure gemeinsam ausgehandelt werden kann. Wissenschaftliche Bibliotheken sind diesem Verständnis nach ein soziales Phänomen – und ermöglichen phantasievolle Perspektiven der (Mit-)Gestaltung.
Empirische Ergebnisse des Projektes DigiTaKS* vergegenwärtigen zum anderen, dass Bibliotheken als Lernorte fungieren können, die durch eine starke Verwobenheit individueller Arbeitsplätze und öffentlicher Lernorte gekennzeichnet sind. Digitale Medien – vorwiegend Laptops und Smartphones – stellen ein Bindeglied zwischen den verschiedenen Bereichen dar, weil sie Orts- und Zeitgrenzen überwinden und den Abruf studienrelevanter Informationen ermöglichen. Flexibles Mobiliar, geschlossene und offene (Lern-)Bereiche entsprechen dem Wunsch einer einladenden Arbeitsatmosphäre und konzentrierten Arbeitens. Möglichkeiten an Informationsveranstaltungen in Bibliotheken können zum Verweilen und inspirierendem Weiterlernen einladen. Bibliotheksroboter und Hologramme übernehmen mehrere Funktionen: Transportaufgaben, Informationsvermittlung und Orientierungshilfen. Sollten dennoch Printmedien zum Lernen zu Hause präferiert werden, könnte – einer utopischen Vorstellung nach – eine Lieferung über eine Drohne den Bedarf stetig decken. Dadurch sind wissenschaftliche Bibliotheken nicht mehr an physische Orte und zeitliche Grenzen gebunden, sondern jederzeit betretbar, wodurch ein offenes Verständnis dieses Lernortes katalysiert wird.
Ein wesentliches Element der abgebildeten Bibliothek entsprechend der Phantasieproduktion ist, dass sie nicht in Dichotomien denkt, sondern in einem Miteinander: Die Natur ist genauso Teil wie multimediale Ressourcen; digitale Datenbanken stehen in Relation zu Bücherregalen; Einzellernen zum kollaborativen Lernen oder dem Besuch einer interdisziplinären Informationsveranstaltung. Die Drohne mit dem selbstgezeichneten Buch spiegelt diese Synergie des Miteinanders vermeintlicher Dichotomien wider.

[1] Repository der einzelnen Veröffentlichungen über openHSU: https://openhsu.ub.hsu-hh.de/entities/project/
ccb4276d-2da3-4a4a-ad81-6797c3f86363

Literaturverzeichnis
Kraus, K. (2010). Aneignung von Lernorten in der Erwachsenenbildung: Zur Empirie pädagogischer Räume. Literatur- und Forschungsreport Weiterbildung, 33(2), 46-55.
Negt, O. (2012). Nur noch Utopien sind realistisch. Politische Interventionen. Göttingen: Steidl Verlag.