Abgeschlossene Projekte

Im deutschen Kaiserreich 

Eine Bildungsgeschichte des Bürgertums von 1871 bis 1918.  Projekt im November 2018 abgeschlossen. Laufzeit: 2013-2018.

Am Beispiel einer weitverzweigten Unternehmerfamilie geht das Buch der Bildungsgeschichte des Bürgertums im deutschen Kaiserreich zwischen der Reichsgründung 1871 und dem Ende des Ersten Weltkriegs 1918 nach.

Kindheit und Jugend in der Familie, Schulerfahrungen und das Leben in Schülerpensionen und Mädchenpensionaten, Jugendfreundschaften, Militärdienst und Kriegserfahrungen, Liebe und Ehe, Auslandsaufenthalte und der Umgang mit dem neuen Zeitalter der Technik, des Tempos und der Metropolen werden auf der Grundlage privater Briefe und aus dem Blickwinkel verschiedener Generationen und Familienmitglieder betrachtet.

Das Buch entwickelt im Zuge einer Bildungsgeschichte in Fallbeispielen neue Interpretationen einer Epoche, die nach wie vor einer der Brennpunkte deutscher Geschichtsschreibung ist.

Carola Groppe: Im deutschen Kaiserreich. Eine Bildungsgeschichte des Bürgertums 1871-1918, Wien, Köln, Weimar 2018.

Das Buch ist im Böhlau Verlag erschienen.

Archiv „’68‘ Walter Rüegg“ 

„’68‘ an einer deutschen Universität. Eine archivarische Erfassung des Quellenbestandes von Walter Rüegg, Rektor der Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main 1961-1973“

Walter Rüegg war von 1965 bis 1970 Rektor der Frankfurter Universität und damit eine zentrale Figur in den täglichen Auseinandersetzungen dieser Zeitphase. Um als Soziologe die Auseinandersetzungen, die er in seinen unterschiedlichen Funktionen als Ordinarius, Institutsdirektor, Dekan und Rektor mit seinen Kollegen, den wissenschaftlichen Mitarbeitern und die Studierenden führen musste, später möglichst frei von den eigenen Einstellungen analysieren zu können, legte Walter Rüegg seit den Anfängen seiner Frankfurter Zeit eine umfassende Dokumentation an, die alle Ebenen der Hochschulreform und -konflikte einbezog.

Das Projekt, geleitet von Walter Rüegg, Detlef K. Müller und Carola Groppe, wurde von November 2007 bis Juli 2008 von der Fritz Thyssen Stiftung gefördert (Projektmitarbeiterinnen: Dr. Morvarid Götz-Dehnavi, Dr. Andrea Wienhaus). In dieser Zeit wurden Dokumente, die Walter Rüegg in seiner Zeit als Ordinarius, Dekan und Rektor der Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt a.M. (1961-1973) gesammelt hatte – insgesamt rund 150 Aktenordner und -kästen – archivarischen Ordnungsregeln entsprechend aufgearbeitet.

Dieses Material steht nun für zukünftige Projekte zur Universitätsgeschichte der 1960er und 1970er Jahre und insbesondere zu ‚1968‘ zur Verfügung. Es umfasst Akten aus Rektorat und Senat der Universität Frankfurt, der Fakultät für Wirtschafts- und Sozialwissenschaften bzw. später des Fachbereichs Gesellschaftswissenschaften, der Westdeutschen Rektorenkonferenz, des Bundes Freiheit der Wissenschaft, aber auch persönliche Unterlagen von Walter Rüegg, Dokumente außeruniversitärer Institutionen und Zeitungsartikel zu Hochschul- und Bildungsfragen, zu Studienreformen und Universitätsgesetzen und nicht zuletzt zu den Studentenunruhen.

Die Quellen dokumentieren die Veränderungen und Umbrüche an der Universität Frankfurt, in Hessen sowie der gesamten Bundesrepublik ausgehend von den frühen 1960er Jahren bis Ende der 1970er Jahre.

Herzstück der Sammlung ist der Bestand zu den Studentenunruhen in Frankfurt in der zweiten Hälfte der 1960er und in den frühen 1970er Jahren.

Genaueren Aufschluss über den Bestand bietet das zugehörige Findbuch.

HSU

Letzte Änderung: 3. Januar 2024