FabCity – Dezentrale digitale Produktion für die urbane Wertschöpfung

Die Stadt, in der man (fast) alles selbst herstellen kann.

fabcity-dtec.bw
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Die Entfremdung des Menschen von wertschöpfenden Handlungen und seine Abhängigkeit von Erwerbsarbeit als Folge von Spezialisierung, Zentralisierung und Massenproduktion bedingen eine heteronome und reduzierte gesellschaftliche Teilhabe bei der Gestaltung sozio-ökonomischer und technologischer Entwicklungsprozesse. Ein geringes individuelles Problembewusstsein über ökologische Auswirkungen von Massenproduktion, eine entsprechende Konsummentalität und eine zunehmende Anfälligkeit für ökologische, ökonomische und soziale Krisen (z. B. COVID-19 Pandemie) sind die Folge.

Im Rahmen des interdisziplinären Forschungsprojekts FabCity wird eine neue Art der urbanen Wertschöpfung mittels dezentraler und offener Produktionswerkstätten (sog. OpenLabs) in der Metropolregion Hamburg etabliert. OpenLabs sind Technologie-Labore mit quelloffenen und digitalen Fertigungsmaschinen (z. B. 3D-Drucker, CNC-Fräsen), die für Privatpersonen, Unternehmen (z. B. Handwerker) und Start-ups (z. B. Drohnenbau) frei und öffentlich zugänglich sind. Die Nutzung quelloffener Technologien (sog. Open Source Hardware mit online verfügbaren Produktdaten für die lokale Herstellung) bietet hierbei den großen Vorteil, dass jeder Anwender eines Produkts das Recht und die Möglichkeit hat, dieses nach eigenem Belieben zu modifizieren, zu bauen und zu verkaufen. Die Nutzung von Open Source Hardware fördert insofern Innovation, unterstützt die urbane Produktion, die Unabhängigkeit von globalen Lieferketten, und fördert den Aufbau von technologischer Bildung, wodurch der aktuelle Trend der Entfremdung des Menschen von wertschöpfenden Handlungen umgekehrt wird. Zum anderen wird die Einbettung der lokalen Aktivitäten in die globale Infrastruktur des FabCity-Netzwerkes, welches ein Netzwerk aus internationalen Städten mit demselben Ziel darstellt, sichergestellt und auf diese Weise der globale Wissensaustausch hinsichtlich der Prozess-, Maschinen- und Produktentwicklung implementiert.

Die damit verbundenen Fragestellungen sind Gegenstand verschiedener Forschungsbereiche (u. a. Ingenieur-, Wirtschafts-, Rechts-, Sozial- und Bildungswissenschaften, Logistik und Blockchain, Städteplanung). In dem Forschungsprojekt soll deshalb ein interdisziplinäres Forscherteam neue theoretische Grundlagen der dezentralen digitalen und vernetzten urbanen Wertschöpfung entwickeln. Die daraus abgeleiteten Erkenntnisse bieten der Gesellschaft zukünftig die Möglichkeit einer globalen Produktentwicklung und lokalen Fertigung verbunden mit neuen, individualisierten und nachhaltigen Innovations-, Produktions- und Bildungsformaten.

Projektstart/-laufzeit: 01.01.2021 / 4 Jahre

Projektleitung

Dr.Ing. Tobias Redlich
Helmut-Schmidt-Universität |
Universität der Bundeswehr Hamburg
Laboratorium Fertigungstechnik (LaFT)
Fakultät für Maschinenbau
Tel.: +49 40 6541-3827
E-Mail: [email protected]
www.hsu-hh.de/laft

Prof. Dr.Ing. Jens P. Wulfsberg
Helmut-Schmidt-Universität |
Universität der Bundeswehr Hamburg
Laboratorium Fertigungstechnik (LaFT)
Fakultät für Maschinenbau
Tel.: +49 40 6541-2720
E-Mail: [email protected]

Alle Projekte der HSU sind unter folgendem Link zu finden: https://dtecbw.de/home/hsu-unibw-h/hsu

Mehr Informationen zur AG Wertschöpfungssystematik und zum Forschungsprojekt FabCity: Start | The New Production Institute
Zur Webseite des Vereins Fab City Hamburg führt der folgende Link: https://fabcity.hamburg/

HSU

Letzte Änderung: 24. Februar 2023