Aktuelles 2018

(zum Archiv – 2017 / 2016 / 2015)

 

Helmut Schmidt und die internationale Politik

Am 23. Dezember 2018 hätte Helmut Schmidt sein 100. Lebensjahr vollendet. Aus diesem Anlass veranstalteten Professor Bernd Wegner, Dr. Michael Jonas und Professor Michael Staack am 26. und 27. November 2018 ein Internationales Wissenschaftliches Kolloquium, dass sich anhand ausgewählter Fallbeispiele kritisch reflektierend mit dem außenpolitischen Wirken und Selbstverständnis des Staatsmanns, Hanseaten und Namensgebers der Universität der Bundeswehr Hamburg beschäftigte. Folgende Themen standen u.a. auf dem Programm: Der Weltkanzler und die internationale Politik, The Schmidt-style of Ostpolitik, Nachbar China – Helmut Schmidts China-Bild nach dem Ende seiner Kanzlerschaft, Helmut Schmidt und die deutsch-amerikanischen Beziehungen, Transatlantische Missverständnisse in Bezug auf den NATO-Doppelbeschluss. Hinzu kam ein Gespräch der Veranstalter mit ZEIT-Chefredakteur Giovanni di Lorenzo und eine Podiumsdiskussion über die Frage, ob und inwiefern Schmidts außenpolitische Vorstellungen heute noch aktuell sind. Ein Tagungsband zu diesem hochkarätig besetzten Kolloquium befindet sich in Vorbereitung.

Plakat Helmut Schmidt     Plakat Helmut Schmidt

Plakat HS100

Zum Programm des Kolloquiums …  

Zum Bericht der NDR-Sendung „Streitkräfte und Strategien“ … 

Zum Sendemanuskript …

Zum Mitschnitt der Podiumsdiskussion und des Vortrags von Klaus Wiegrefe … 

Zur Publikation von Michael Staack (2016): Helmut Schmidt – Staatsmann, Stratege, Reformer der Bundeswehr … 

 

Michael Staack in Seoul: Arms Control on the Korean Peninsula

The denuclearization and peace process on the Korean Peninsula ignited by the 2018 PyeongChang Olympics began to take place in earnest with the Panmunjom Declaration signed between the two leaders of South and North Korea in April, followed by the U.S.-DPRK Summit in June. Since then, the two Koreas have signed the 9/19 Military Agreement to implement the Panmunjom Declaration, and are taking practical steps to build trust on the Korean Peninsula, including demilitarization of the Joint Security Area. In this context, the Research Institute for National Security Affairs (RINSA) of the Korea National Defense University has held a Northeast Asia Forum on the Prospects and Tasks of Arms Control on the Korean Peninsula on December 5, 2018, in South Korea´s capital Seoul. The conference was designed to explore the direction of desirable inter-Korean confidence building and conventional arms control and to seek policy solutions for the verification of North Korean denuclearization and abolition of its nuclear weapons. To this end, RINSA offered a forum where leading international and Korean experts drawed lessons from past cases and discussed policy proposals in accordance with the security environment of the Korean Peninsula. In his keynote presentation, Professor Staack spoke on the topic Confidence and Security-Building Measures in Europe: Lessons learned and its implications for Korea.

 

Fokus auf Nordkorea: Konferenz in Hamburg

Wird es möglich sein, den Konflikt über das nordkoreanische Nuklearprogramm friedlich zu lösen und eine Annäherung, sogar Normalisierung zwischen den beiden Koreas zu erreichen? Diese Leitfrage wurde im Rahmen der zweitägigen Konferenz Nordkorea-Konflikt: Interessenlagen, Konfliktdimensionen, Lösungswege am 11. und 12. Oktober 2018 an der Führungsakademie der Bundeswehr in Hamburg lebhaft diskutiert. Veranstaltet wurde die Tagung vom Wissenschaftlichen Forum Internationale Sicherheit, das von Professor Michael Staack geleitet wird. Sowohl die international renommierten Referenten als auch die zahlreich anwesenden Südkoreaner trugen sehr zu den intensiven Debatten bei. Die Republik Korea unter Präsident Moon Jae-in, so Generalkonsul Shin Sungchul in seinem Eröffnungsvortrag, setze auf eine grundlegende Umkehr weg von den bisherigen Spannungen an der Schwelle zum Krieg hin zu einer auf Dauer angelegten Politik der Vertrauensbildung und Zusammenarbeit zwischen Nord und Süd. Dieses Ziel zu erreichen, so ein zentraler Ertrag der Tagung, werde äußerst schwer sein, denn Südkorea ist angewiesen auf zwei schwierige Partner: die Demokratische Volksrepublik Korea, die wirtschaftliche Öffnung anstrebt, aber kaum zu einem völligen Verzicht auf ihre Nuklearwaffen bereit sein wird, und die USA, die eben diesen vollständigen Verzicht als Vorbedingung für eine Normalisierung verlangen. Obwohl sich die Republik Korea mit ihrem Kurs am Vorbild der deutschen Ost- und Entspannungspolitik orientiert, wird in Seoul – so wurde in zahlreichen Beiträgen deutlich – eine nachhaltige Unterstützung durch die Bundesregierung vermisst. Eine gestaltende, den Partner Südkorea unterstützende deutsche Außenpolitik dürfe sich nicht auf Maximalforderungen ohne verhandlungspolitische Flexibilität beschränken, so ein weiteres Ergebnis der Konferenz.

Zum Programm der Tagung

Zum Bericht des NDR in der Sendung Streitkräfte und Strategien 

Zum NDR-Sendemanuskript 

Generalkonsul Shin und Prof. Staack

Generalkonsul Shin und Prof. Staack

 

Professor Staack bei der Jahrestagung der Vereinigung Deutscher Wissenschaftler (VDW): Sicherheit statt Militarisierung in Europa

Die Jahrestagung 2018 der VDW thematisierte die Herausforderungen, die aus den aktuellen sicherheitspolitischen Spannungen in Europa, den Irritationen im transatlantischen Verhältnis und den Bemühungen der EU um eine Neuorientierung der eigenen Verteidigungspolitik resultieren. Die Tagung fand am 4. und 5. Oktober 2018 in der Hamburgischen Landesvertretung in Berlin statt. Unter dem programmatischen Titel „Sicherheit statt Militarisierung in Europa. Für eine Neubegründung des Konzepts gemeinsamer Sicherheit“ wurden die Gründe für das Scheitern kooperativer Sicherheit untersucht, die aktuelle Sicherheitskonstellation analysiert und Perspektiven für eine – nach Auffassung der Teilnehmer/innen dringend notwendige – Neubegründung kooperativer bzw. gemeinsamer Sicherheit diskutiert. Mit einem Vortrag über das Thema „Kooperative Sicherheit in Europa: Konzept und Ansätze der Realisierung im Rückblick“ führte Michael Staack in den ersten Themenblock („Wo kommen wir her?“) ein. Nach seiner Auffassung hat es zu keinem Zeitpunkt ein gemeinsames Verständnis Kooperativer Sicherheit zwischen dem Westen und Russland gegeben. Bereits Ende der 1990er Jahre seien alle entsprechenden Ansätze gescheitert gewesen, wofür er fünf theoriegeleitete Erklärungsansätze präsentierte. Die VDW wurde 1959 u.a. von Max Born, Werner Heisenberg und Carl Friedrich von Weizsäcker gegründet, um sich für Nachhaltigkeit und Verantwortung in der Wissenschaft einzusetzen. Sie widmet sich dem Thema Kooperative Sicherheit auch im Rahmen einer neuen Studiengruppe, in der Michael Staack ebenfalls mitwirkt. Damit verfolgt die VDW das Ziel, die Fachdiskussion über dieses Thema voranzutreiben und eine themenspezifische Vernetzung unterschiedlicher Expertisen (Wissenschaft, Politik und Zivilgesellschaft) zur Stärkung inklusiver (statt abgrenzender) Ansätze der Sicherheitspolitik aufzubauen. … Zum Programm der Tagung …

Zum Vortrag von Prof. Staack „Kooperative Sicherheit in Europa: Konzept und Ansätze der Realisierung im Rückblick“ 

VDW-Jahrestagung 2018

VDW-Jahrestagung 2018

 

Michael Staack and Dan Krause at Shanghai conference on the “Future of the European Union and Sino-European Relations”

An international academic conference on „The Franco-German Axis and the Future of the European Union and of Chinese-European Relations“ took place at Tongji University, Shanghai, at the 21st and 22nd September 2018. Organized by the German Studies Center of Tongji University and the European Studies Center in collaboration with the University of Bonn, experts and scholars from China and Germany discussed these issues in an interdisciplinary dialogue. Main topics of the conference adressed the questions of challenges inside and outside the EU, the German-Franco Axis, the deepening of specific policy areas and recent trends and developments in Chinese-European relations. In a panel on the „Deepening of specific policy areas of the EU“ Prof. Dr. Michael Staack outlined and evaluated recent trends and developments in EU’s Common Security and Defence Policy (CSDP). In his talk on „Permanent Structured Cooperation (PESCO): A Step towards Strategic Autonomy or an Annex to NATO?“ he analyzed one of EU’s flagship projects in this policy field. Michael Staack pointed out, that there is a possible gap between expectations and results, an unresolved area of tension between EU and NATO and a clear tendency towards a stronger European role in NATO rather than strategic autonomy of the EU. In another panel on „The Franco-German Axis“, Dan Krause analyzed recent developments and political power shifts in Franco-German relations. In his speech on „German and French approaches towards intervention, multilateralism and the use of force in foreign policy: commonalities and differences“, he adressed these questions from the analytical perspective of the foreign policy culture approach. According to him, the divergence in their approaches towards the issues in question – notwithstanding their unprecedented degree of cooperation and relationship in nearly all policy fields – will remain, at least for quite some time. Thus France and Germany will have to cooperate despite these differences and find compromises, since under the current circumstances there is no alternative to this tandem.

Shanghai conference

Shanghai conference, Dan Krause and Michael Staack

 

„Coping with Russia“: Michael Staack published in Danish Foreign Policy Review 2018

Professor Staack contributed an article entitled „Coping with Russia: past failures, future prospects, and implications for the Baltic Sea region“ to the recently published Danish Foreign Policy Review 2018. Danish Foreign Policy Review (until 2017 Danish Foreign Policy Yearbook) addresses Danish foreign policy globally, regionally and domestically. It includes official articles by Denmark’s foreign and defense ministers Anders Samuelsen and Claus Hjort Frederiksen as well as externally peer reviewed academic articles and is edited by the Danish Institute for International Studies (DIIS) in Copenhagen. According to Michael Staack, the Ukraine conflict marks a structural break in relations between Russia and the West. From his point of view, relations are currently at their worst since the early 1980s. Inadvertent military escalation has become an even more likely scenario than at that time. Professor Staack argues that Denmark’s security is directly affected by these developments. In his essay, he discusses the main problems that led to the break in the partnership between Russia and the West. The paper then goes on to address German policy, which plays a key role in this conflict, and the security constellation in the Baltic Sea region. Michael Staack concludes by presenting proposals, e.g. in the field of confidence building and arms control, that could be suitable for achieving a new normality beyond managing today´s antagonism.  … Danish Foreign Policy Review 2018 …

 

Conference „The Future of the African Peace and Security Architecture“

On June 28th and 29th, 2018, Sonja Nietz and Michael Staack took part in the international conference “Quo vadis APSA? The Future of the African Peace and Security Architecture”, organized by the Federal Academy of Security Policy (BAKS) in Berlin. The African Peace and Security Architecture (APSA), established under the umbrella of the African Union (AU), is the central framework for peace and security on the African continent. For more than ten years, the German government has been supporting the development of APSA through various measures in different fields at the continental, regional, as well as the local level. The Berlin conference addressed future prospects of APSA and the role the German government´s comprehensive approach will play in this regard. In his opening speech, John Dramani Mahama, former President of Ghana, underlined that currently, due to structural disadvantages, Africa is de facto excluded from equal and fair participation in international economic and political affairs. Moreover, Mahama pointed out that structural change is a necessary prerequisite to establish better and more effective problem-solving capacities within APSA. As a rapporteur, Sonja Nietz summarized the proceedings of the conference. All participants agreed that the conference referred to a very complex issue for which there are no simple answers. In conclusion, despite substantial progress both within APSA and German engagement over the last years, however, further efforts are strongly needed to foster quick actions and to support long-term peace and security in Africa. … Conference notes by the Federal Academy for Security Policy (BAKS) 

 

Beeindruckender Besuch im Haus von Helmut und Loki Schmidt

Am 13. Juni 2018 führten Professor (em.) Bernd Wegner, Professor Michael Staack und Michael Neumann (Präsidialabteilung der HSU) ein Gespräch mit Stefan Herms, dem Vorstand der Bundeskanzler-Helmut-Schmidt-Stiftung. Das Treffen fand im früheren Wohnhaus von Helmut und Loki Schmidt im Neubergerweg in Hamburg-Langenhorn statt, dem auch das Privatarchiv Schmidts angegliedert ist. Gegenstand des Gesprächs war die künftige Kooperation der Stiftung mit der Helmut-Schmidt-Universität und den Professuren für Neuere Geschichte und Internationale Beziehungen. Gemeinsam mit Dr. Michael Jonas veranstalten Wegner und Staack am 26. und 27. November 2018 aus Anlass des 100. Geburtstages des sozialdemokratischen Staatsmanns das Wissenschaftliche Kolloquium „Helmut Schmidt und die internationale Politik“.

Helmut Schmidt

Bei Helmut Schmidt zu Hause: Bernd Wegner, Stefan Herms und Michael Staack

 

Konferenz in Wien: Herausforderungen für die österreichische EU-Ratspräsidentschaft

Österreich übernimmt zum 1. Juli 2018 die Präsidentschaft der Europäischen Union. Aus diesem Anlass veranstaltete die Landesverteidigungsakademie in Wien eine wissenschaftliche Konferenz über die aktuellen Herausforderungen, vor denen Europa und die Europäische Union gegenwärtig stehen. Professor Michael Staack bezeichnete in seinem Vortrag die Selbstbehauptung Europas gegenüber den Großmächten USA, Russland und China als wichtigste Aufgabe. Angesichts der strukturellen Umbrüche im internationalen System müsse die EU bereit sein, ihre Interessen – wirtschaftlich und sicherheitspolitisch – mit größerem Nachdruck zu vertreten. Das konsequente Festhalten am Iran-Abkommen nach dessen Aufkündigung durch Washington sei dafür ein gutes Beispiel. Der pragmatische Ansatz der österreichischen Außenpolitik könne auch hilfreich sein, um eine gemeinsame Kooperationsstrategie der Union gegenüber China zu formulieren.

 

„Against all Odds – Ist eine Lösung des Nordkorea-Konflikts möglich?“

Diese Frage stand im Mittelpunkt eines Vortrags von Professor Michael Staack beim Walther-Schücking-Institut für Internationales Recht an der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel am 30. Mai 2018. Nach Auffassung von Michael Staack sind die vier wichtigsten Konfliktparteien – Nord- und Südkorea, die USA und China – an einer Regelung des Konflikts interessiert. Die Vorstellungen über den Inhalt einer solchen Regelung (insbesondere die Gestaltung des Prozesses der Denuklearisierung, die Festlegung von Sicherheitsgarantien für Nordkorea und die wirtschaftliche Unterstützung des Landes inklusive der Aufhebung der Sanktionen) gingen aber weit auseinander. Es sei ein positives Zeichen, dass für die US-Administration nunmehr erstmals Experten verhandelten, um ein Gipfeltreffen Trump-Kim vorzubereiten. Südkorea, so Professor Staack, habe den gesamten Prozess in den vergangenen Monaten immer wieder durch eigene Initiativen und Vermittlung vorangetrieben, zwischen Nordkorea und den USA moderiert und bereits jetzt ein „Meisterstück kluger und höchst professioneller Diplomatie“ geliefert.

 

Stabilität, Sicherheit, Entwicklung: Aktuelle Entwicklungen in Mali

Entscheidend für eine erfolgreiche Stabilisierung Malis seien die konsequente Fortführung des stockenden Friedensprozesses sowie Fortschritte bei wirtschaftlicher Entwicklung, Bildung, Korruptionsbekämpfung und bei der Gleichberechtigung der Frauen. Diese Auffassung vertrat Professorin Djénéba Traoré, die Generaldirektorin des West Africa Institute (www.wai.iao.ecowas.int) in Praia (Cabo Verde), am 28. Mai 2018 in einem Vortrag an der HSU. Die Geistes- und Sozialwissenschaftlerin stammt aus Mali, hat an der Humboldt-Universität Berlin promoviert und war u.a. Rektorin der Humanistischen Universität in der Landeshauptstadt Bamako. Ausführlich schilderte sie die Genese der verschiedenen Tuareg-Rebellionen und des Aufstands 2012/13, der fast zum Auseinanderbrechen Malis geführt hatte. Deutschland, so Djénéba Traoré, sei in den letzten Jahren zum wichtigsten Partner Malis in der Entwicklungszusammenarbeit geworden; die verlässliche Zusammenarbeit werde allgemein geschätzt. Auch der Beitrag der Bundeswehr sei derzeit unverzichtbar für die Entwicklung des Landes. Professorin Traoré besuchte die HSU nach 2015 bereits zum zweiten Mal. Die Gespräche dienten auch der Vertiefung der Kooperation zwischen dem West Africa Institute und dem Institut für Internationale Politik mit Professor Staack.

Prof. DJENEBA TRAORE

Prof. Djénéba Traoré (WAI)

 

International Workshop on Germany´s West Africa policy

In collaboration with the Institute of Theology and Peace – the peace research institute of the Catholic church in Germany – and its director Professor Justenhoven, Professor Staack and his team organized an international workshop on German West Africa policy. The workshop took place on May 23-25, 2018, at Dietrich-Bonhoeffer-Haus, Berlin. The aim of the workshop was to critically reflect on Germany´s policy towards the West African region based on a comprehensive approach (development, economy, politics, security, migration). During the workshop, the following topics have been discussed: the (new) concept of Germany´s West Africa policy, possible conflicts with French policies in the region and the new approach of the Macron presidency, current developments in West Africa, the perception of Germany´s new strategy/interest from a regional angle. The workshop assembled 20 academicians from West Africa (Mali, Ghana, Senegal), France and Germany and high-ranking ministry officials from the Federal Chancellery, Federal Foreign Office, Federal Ministry for Economic Cooperation and Development as well as Federal Ministry of Defence. The very fruitful, open and productive discussions proceeded within five panels:

  • Peacebuilding in Mali – on the right track?
  • Western model of democracy vs. African social structures?
  • Security cooperation within ECOWAS and Sahel G 5
  • German politics in the West African region
  • What are the most pressing challenges in West Africa?

All participants agreed on the existence of a research gap on current German West African policy. Therefore, further research and academic exchange between Germany and West Africa is needed. The organizers intend to host a similar event in Dakar (Senegal) next year.  … Conference notes by the West Africa Institute (WAI) 

International Workshop

International Workshop

International Workshop

International Workshop

 

Zeitgeschichte aus erster Hand: Generalinspekteur a.D. Wolfgang Altenburg über den NATO-Doppelbeschluss

Welche Gründe führten zum NATO-Doppelbeschluss (1979), warum wurde der Vertrag über die vollständige Abrüstung landgestützter nuklearer Mittelstreckenwaffen (1987) möglich und was bedeutete beides für die damalige Bundesrepublik Deutschland? Diese Fragen standen im Mittelpunkts eines Vortrags von General a.D. Wolfgang Altenburg im Master-Seminar von Professor Staack „Internationale Ordnung, Nuklearwaffen und Rüstungskontrolle“ am 22. Mai 2018 an der Helmut-Schmidt-Universität. Der ehemalige Generalinspekteur der Bundeswehr (1983-1986) und Vorsitzende des NATO-Militärausschusses (1986-1989) schildete ebenso lebendig wie analytisch tiefgründig die Entscheidungsprozesse unter den Bundeskanzlern Helmut Schmidt und Helmut Kohl sowie die Debatten in der NATO und mit den USA, an denen er verantwortlich beteiligt war. Besonders spannend waren seine Ausführungen zur Interessenlage der Bundesrepublik und den Strategien, um diese Interessen durchzusetzen. Bezugnehmend auf die aktuelle Situation im Verhältnis zwischen dem Westen und Russland, erinnerte Altenburg an die Philosophie des Harmel-Berichts der NATO von 1967: notwendig seien eine gesicherte Verteidigung und ein ernsthafter politischer Dialog. Rüstungskontrolle bleibe ein unverzichtbares Instrument der Sicherheitspolitik und der INF-Vertrag müsse erhalten werden.

Altenburg

Gruppenbild mit Generalinspekteur a.D. Wolfgang Altenburg

 

Doomed to Fail? Die Krise um den INF-Vertrag über die Abschaffung landgestützter Mittelstreckenwaffen

„Die Zukunft des INF-Vertrags betrifft ganz unmittelbar die Sicherheit in Europa.“ Dies stellte der Vizepräsident der Bundesakademie für Sicherheitspolitik (BAKS), Wolfgang Rudischhauser, im Rahmen einer gemeinsamen Veranstaltung der Helmut-Schmidt-Universität mit dem Institut für Friedensforschung und Sicherheitspolitik an der Universität Hamburg (IFSH) zur Zukunft des INF-Vertrags am 15. Mai 2018 mit Nachdruck fest. Daher sei es unabdingbar, so Rudischhauser, dass die europäischen Nato-Mitgliedsstaaten, insbesondere auch die Bundesregierung, die brisante Lage, in der sich das internationale Abrüstungsregime (inkl. der Zukunft von New START und JCPoA) insgesamt und der INF-Vertrag im Speziellen derzeit befinden, öffentlichkeitswirksam adressieren. Letzteres müsse auch die Benennung möglicher und weitreichender Konsequenzen einer Nicht-Fortführung des INF für die europäische Sicherheitsarchitektur beinhalten.

Der Intermediate Range Nuclear Forces (INF) Vertrag von 1987 zwischen den USA und Russland (Rechtsnachfolger der UdSSR) verpflichtet die Vertragspartner, landgestützte ballistische Raketen und Marschflugkörper mit einer Reichweite von 500 bis 5.500 km zu vernichten und diese weder zu produzieren noch wiedereinzuführen. Vor diesem Hintergrund beschuldigen die USA Russland seit 2014 öffentlichkeitswirksam der mehrfachen Vertragsverletzung, insbesondere durch Tests und die Einführung von bodengestützten Marschflugkörpern. Dies erwiderte Moskau seinerseits damit, dass die USA unter anderem mit bestimmten Komponenten ihres Raketenschutzschildes (NMD) gegen den Vertrag verstoße. Als Folge dieser im Raum stehenden, aber nach wie vor nicht verifizierten Vertragsverletzungsbehauptungen, ist ein Fortbestehen des INF-Vertragswerkes alles andere als gesichert. Für eine Aufrechterhaltung gäbe es zwar mehrere denkbare Möglichkeiten, erklärte Rudischhauser mit Verweis auf Vorschläge der Deep-Cuts-Kommission, einer deutsch-russisch-amerikanischen Expertenkommission. Allerdings fehle auf beiden Seiten der nötige politische Wille, offene Fragen hinsichtlich möglicher Vertragsverletzungen durch technischen Dialog und Verifikation auszuräumen, sekundierte Prof.  Götz Neuneck, Mitglied der Deep-Cuts-Kommission. Sowohl der Gastredner, als auch die beiden Moderatoren Prof. Michael Staack und Prof. Neuneck waren sich einig, dass eine Nicht-Fortführung oder Nicht-Einhaltung des INF-Vertragswerkes das Potential einer deutlichen Zu- statt Abnahme nuklearer Rüstungsdynamiken und Kalter-Kriegs-Mechanismen in sich berge.

Gastvortrag

Prof. Michael Staack (HSU), Wolfgang Rudischhauser (BAKS), Prof. Götz Neuneck (IFSH)

 

Nordkorea-Konflikt: „Hamburger Diskurs“ an der Führungsakademie der Bundeswehr

Der Nordkorea-Konflikt war Thema des „13. Hamburger Diskurses“ am 13. März 2018 an der Führungsakademie der Bundeswehr in Blankenese. Mehr als 300 Gäste waren zu dieser Veranstaltung gekommen, um eine Expertendiskussion zum Thema zu verfolgen. Mit einem Vortrag zu den Ursachen des Konflikts, den Interessenlagen der Konfliktparteien und möglichen Lösungsstrategien führte Michael Staack in den Abend ein. Er begrüßte das vor wenigen Tagen vereinbarte Gipfeltreffen zwischen US-Präsident Donald Trump und dem nordkoreanischen Machthaber Kim Jong Un, machte aber auch sehr deutlich, dass ein solches Treffen gut vorbereitet werden müsse und keine direkte Lösung des Konflikts, sondern – bestenfalls – den Einstieg in einen Lösungsprozess erbringen könne.

 

Sonja Nietz: Field research in Bamako/Mali

From 26 February to 8 March 2018, Sonja Nietz M.A., went on a field trip to Bamako. On behalf of the Rosa-Luxemburg Foundation she is currently writing a study on the role of traditional civil conflict management in Mali. The study aims to determine actors and processes and to question, how they can contribute to the improvement of the political and security crisis since 2012 (possibilities, limits and perspectives). Interviews focused mainly on persons who can be regarded as representatives of certain societal groups relevant to the reconciliation discourse – traditional authorities, regional non-governmental organizations (NGOs) and academics. The field research gave deep insights into the importance of long existing grass-roots approaches for consensus-building in Malian society, especially the use of joking relationships, intermediaries, associations and the tradition of palaver (open dialogue).

IMRAP

RECOTRADE

Sonja Nietz mit TEMEDT und RECOTRADE

 

„Strategie und Vorausschau“ des Bundesministeriums der Verteidigung: Professor Staack über China als weltpolitischem Akteur

Das Bundesministerium der Verteidigung hat eine Broschüre zum Thema  „China – Perspektiven und Herausforderung“ veröffentlicht. Darin werden drei Vorträge dokumentiert, die im Rahmen des Netzwerks „Strategie und Vorausschau“ der Abteilung Politik des BMVg gehalten wurden. Professor Michael Staack hatte bei dieser Tagung über Chinas Aufstieg als außenpolitische Herausforderung unter besonderer Berücksichtigung der maritimen Dimension referiert.

Das Netzwerk „Strategie und Vorausschau“ wurde 2016 durch die Abteilung Politik des Bundesministeriums der Verteidigung gegründet, um regelmäßig unterschiedliche Zukunftsthemen von strategischer Bedeutung zu diskutieren. Damit soll ein Beitrag zu der im Weißbuch 2016 geforderten Erhöhung der Strategiefähigkeit der Bundesregierung in der Sicherheitspolitik geleistet werden. Dem Netzwerk gehören Persönlichkeiten aus Wirtschaft, Wissenschaft und Regierungsbehörden an.

 

Internationales Tagungsprojekt zu kooperativer Sicherheit in Ostasien: Aktueller Zwischenbericht 

Am 31. Februar 2018 wurde der offizielle Bericht des durch die Deutsche Stiftung Friedensforschung (DSF) geförderten internationalen Tagungsprojektes veröffentlicht. Die Teilnehmer der beiden Konferenzen in Hamburg (2016) und Beijing, VR China (2017) waren zahlreiche Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus Südkorea, der VR China und Deutschland. Im Projektfokus stand die übergeordnete Forschungsfrage, inwiefern europäische und spezifisch deutsche Erfahrungen mit Strategien von Dialog, Entspannung, Vertrauensbildung und Rüstungskontrolle als Lösungsansätze für das Sicherheitsdilemma in Ostasien – auch als Alternative zu neorealistischen Perspektiven (Macht- und Gegenmachtbildung, Sicherheit durch Rüstung) – nutzbar gemacht werden könnten. Insgesamt wurde die skeptische Analyse der Rahmenbedingungen, die dem Projekt zu Grunde lag, weitgehend bestätigt: Ein, wenn nicht das wesentliche Hindernis für eine friedensförderliche Veränderung der Sicherheitskonstellation in Ostasien bilden die wechselseitigen Sicherheitsperzeptionen. Sie erschweren Vertrauensbildung bzw. Kooperation und reproduzieren – gewissermaßen als self-fulfilling prophecy – eine Sicherheitspolitik, die worst case-Szenarien in den Vordergrund stellt. Wissenschaftliche Dialoge zwischen Wissenschaftler/innen aus Europa/Deutschland und Ostasien können ein wichtiger Beitrag sein, um die Konstellation zu verändern – ebenso wie eine eigenständige, kooperative Sicherheit unterstützende Politik von EU bzw. Deutschland in der Region, z.B. im Nordkorea-Konflikt. Weiterer Forschungsbedarf besteht vor allem in Bezug auf die Erfolgsbedingungen, unter denen solche Prozesse gelingen können, z.B. im Politikfeld Rüstungskontrolle. Das trilaterale Projektformat wird (voraussichtlich 2018) unter Einbindung weiterer Akteure aus der Region fortgeführt. Den aktuellen Zwischenbericht finden Sie hier. 

 

 

HSU

Letzte Änderung: 21. April 2020