Die Denkschrift der Konvente 2018

HSU

26. September 2018

 

Die Klausurtagung der Sprecherräte der Studentischen Konvente der UniBws

Jährlich kommen die Sprecherräte der Konvente, abwechselnd in Hamburg und Neubiberg zusammen, um über gemeinsame Standpunkte zu diskutieren. Resultat der mehrtägigen Bemühungen ist eine Denkschrift, die gemeinsam beschlossen wird und damit für beide Standorte spricht.

Um diese Tagung entsprechend vorzubereiten und eine breite Beteiligung zu erzielen haben wir unsere UNIVOX Sonderausgabe zum Thema „Was uns bewegt“ an euch herangetragen. In ihr haben wir unsere Themen vorgestellt und um Feedback und Anregungen gebeten.

Gestärkt sind wir entsprechend am 07. bis 09. Mai in die Beratungen und Verhandlungen gegangen und konnten ein 11-Seitiges Papier verabschieden:

 

DENKSCHRIFT 2018 Konvente

 

DENKSCHRIFT 2017 Konvente (aus dem vorigen Jahr)

 

Inhalte unserer Denkschrift

 

Tradition, Brauchtum und Geschichte – Studentisches Selbstverständnis für die Universitäten der Bundeswehr

Die Studentenschaft beider Universitäten ist einmalig und das muss sich auch in einem offiziellen Selbstverständnis, quasi als Leitbild zur Orientierung, wiederfinden.

Daher wollen wir in mehreren Schritten daran arbeiten eine Definition für dieses Selbstverständnis zu finden. Dieser Gedanke entspricht auch dem neuen Traditionserlass.

 

1. Im HT18 startet eine Ausstellung zu dem Thema „Wer sind wir“:

Hier wird ein Model des eigenen Selbstverständnisses angeboten, welches sich in drei Säulen mit einer gemeinsamen Basis darstellt. Diese sind:

TREU-dienen,
EIGENSTÄNDIG-denken
KAMERADSCHAFT-leben

Sie ruhen auf einem Prinzip, was sich als „In Freiheit studieren, um die Freiheit zu verteidigen“ definiert.  In dieser Ausstellung werden die Eckpunkte des erarbeiteten Modells von verschiedenen Studentinnen und Studenten beider Universitäten interpretiert, ausformuliert und ergänzt.

Es wird eine freie Fläche geben, in der jede Studentin und jeder Student ihre und seine eigene Sicht der Dinge hinterlassen kann.

Ziel der Ausstellung ist ein gemeinsam erarbeitetes Selbstverständnis.

 

2. Abschlussveranstaltung zur Ausstellung:

Die gesammelten Kommentare und Meinungen aus der Ausstellung werden ausgewertet und in einer Abschlussveranstaltung diskutiert. In diesem Prozess wird ein jeweiliges Papier der Universitäten erstellt, welches eventuelle Änderungen und Ergänzungen zum vorgeschlagenen Modell vorschlagen soll.

 

3. Endberatung und Veröffentlichung:

Diese beiden Papiere werden im Anschluss von den Vertretungen der Studentinnen und Studenten beider Universitäten beraten und es wird ein gemeinsames Papier erstellt.

Dieses wird von den Parlamenten der Mitglieder der Studierenden (Studentischen Konvente) abgestimmt und beschlossen. Im Anschluss wird dieses an einem prominenten Platz an den jeweiligen Universitäten ausgehangen oder ausgestellt werden.

Für die UniBwHH schlagen wir zunächst den Roten Platz vor.

 

Beteiligungsrechte für die Konvente

Aufgrund sehr unterschiedlicher, aber jeweils struktureller Nachteile im jeweiligen Engagement in den Konventen, regen wir eine gemeinsame, beispielsweise im Erlass zum Soldatenbeteiligungsgesetz eingebettete, einheitliche Mindestregelungen für die UniBws an, die Nachteile und Blockadeelemente beseitigen und klare Rechte und Möglichkeiten schaffen sollen.

Darüber hinaus möchten wir an unseren jeweiligen Universitäten durch Änderungen an Innerer Ordnung oder Allgemeiner Prüfungsordnung Schutzmechanismen einbauen, die das Engagement nicht zum Nachteil werden lassen.

 

Dienstposten für die psychologische Beratungsstelle

​Wie im vergangenen Jahr fordern wir die Schaffung von Dienstposten zur psychischen Betreuung an unseren Universitäten.

Nach unserem Gespräch mit der Bundesministerin im vergangenen Jahr wurden diese zugesichert. Da die Personalplanung für 2019 jedoch nicht abgeschlossen ist, haben wir diesen Punkt erneut aufgenommen, damit diese Forderung eine tatsächliche Umsetzung erfährt.

 

Fürsorge

Die Studierendenfachbereichsgruppenleiterinnen und Studierendenbereichsgruppenleiter führen in der Regel über 100 Soldatinnen und Soldaten inklusive den meisten damit verbundenen organisatorischen Maßnahmen. Dies kann zu Problemen in der zeitlichen Verfügbarkeit der Chefinnen und Chefs und zu abweichenden Regelungen der Erreichbarkeit der jeweiligen Studierendenfachbereichsgruppenleiterinnen und Studierendenbereichsgruppenleiter führen.

Eine Entlastung durch neues Personal ist entsprechend notwendig. Auch zeigte sich an der UniBwM ein Mangel im Umgang mit psychosomatischen Belastungen seitens einiger Vorgesetzter.

Wir sehen einen weiteren Ausbau der Sensibilität für psychische Belastungen durch alle Ebenen hinweg für notwendig. Die eingeleiteten Bemühungen müssen weiter ausgebaut werden. Entsprechend regen wir nach einer personellen Entlastung eine Sensorenausbildung für alle Vorgesetzten und Studentinnen und Studenten aller Jahrgänge an.

Wir identifizieren demnach ein strukturelles Problem und keinen Mangel beim eingesetzten Personal.

 

Kindertagesstätte – Kinderbetreuung  für die Studentinnen und Studenten

Wir fordern eine Kindertagesstätte, weil:

– durch das Intensivstudium Veranstaltungen existieren, die bis spät in die Abendstunden gehen, was durch die Betreuungszeiten der Belegplätze nicht vollständig abgedeckt wird

– es keine langen Anfahrtszeiten und flexiblere Abholzeiten geben würde

– dies die Attraktivität des Studiums fördern würde

– dies den Alltag der Studentinnen und Studenten und Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter entlasten würde

 

Sportstätten – Möglichkeiten der körperlichen Ertüchtigung an den Universitäten der Bundeswehr

Der Universität fehlt es an Sportstätten. Dies belegt auch die Vorschrift A1-224/0-1; Abschnitt 6.8.1; S.96 „Sport in der Bundeswehr“, in der angegeben wird wie viele Sportstätten auf einen bestimmten Schnitt von Soldatinnen und Soldaten fallen.

Da es jedoch an Baugrund mangelt, schlagen wir infrastrukturelle Sofortmaßnahmen, wie ein Trimmdichpfad, CrossFit-Anlagen und die Errichtung von Krafträumen in bereits vorhandenen Gebäuden, vor.

 

Bahnreisen – Erhöhung der Attraktivität der Streitkräfte und Akzeptanz in der Gesellschaft

Heimfahrten und Dienstreisen  sind Routine bei Soldatinnen und Soldaten, wobei teils weite Strecken und lange Fahrtzeiten in Kauf genommen werden müssen. Dies senkt die Attraktivität der Bundeswehr.

Um diese wieder zu steigern und auch die Sichtbarkeit der Bundeswehr in der Öffentlichkeit zu erhöhen schlagen wir vor, dass Bahnfahrten in Zukunft für Soldatinnen und Soldaten in Uniform kostenfrei sind. Als Ersthelferinnen und Ersthelfer und Autoritätspersonen würden diese zur deutlichen Steigerung der subjektiv empfundenen Sicherheit beitragen und zudem die Umwelt schonen.

Wir befürworten dieses, vom Wehrbeauftragten Dr. Bartels und Staatssekretär Hoofe eingebrachte, Konzept und unterstützen dieses.

 

*Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wurden im Text die weiblichen und die männliche Form gewählt, nichtsdestoweniger beziehen sich die Angaben auch auf genderfluide Personen.