UAS-Abfangsysteme

Unter der Leitung der Helmut-Schmidt-Universität wird in Zusammenarbeit mit allen Projektpartnern am Flughafen Hamburg das erste vollumfassende Drohnenabwehrsystem eingerichtet.

Start des Projektes FALKE

Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer übergab den Förderbescheid für das Projekt „FALKE“ am 10. Dezember 2019 an die beteiligten Konsortialpartner. An die HSU fließen davon ca. 800.000 Euro zur Finanzierung von drei Wissenschaftlichen Mitarbeitern über einen Zeitraum von drei Jahren.

Der Luftverkehr ist ein wichtiges Verbindungsglied für eine international vernetzte Gesellschaft. Störungen, insbesondere an Knotenpunkten des eng getakteten und vernetzten Flugverkehrs, haben erhebliche weltweite Auswirkungen.

Unmanned Aerial System (UAS) in Kontrollzonen gefährden zunehmend den Betrieb von Verkehrsflughäfen. Im vergangenen Jahr wurden 125 Behinderungen auf deutschen Flughäfen registriert. Die Gefährdung von Personen und Fluggerät sowie der wirtschaftliche Schaden sind erheblich.

Derzeit ist keine umfassende und integrierte Gesamtlösung zum Abfangen von unerwünschten UAS an Flughäfen bekannt.

Beispielhaft wird am Flughafen Hamburg ein technisches und organisatorisches Gesamtkonzept entwickelt und demonstriert, von der Detektion eines unerwünschten UAS bis zum automatisierten Einsatz eines Abfang-UAS für dessen sicheren Abtransport, unter Beachtung aller Zuständigkeits- und Verantwortungsbereiche und mit klar definierten Prozessabläufen und Schnittstellen.

Eine der Besonderheiten des Projektes ist, dass erstmals alle an dem Prozess beteiligten Stakeholder zusammenarbeiten, um gemeinsam eine Technologie-Plattform zu definieren. Diese soll dann als „Blaupause“ auch für andere Flughäfen zum Einsatz kommen.

Das Team der Professur für Elektrische Messtechnik wird zusammen mit den Firmen Hensoldt und EuroAvionics die Technik für das automatisierte Einfangen, den sogenannten „Dog-Fight“, und den automatisierten Abtransport eines am Flughafen illegal operierenden UAS entwickeln.

Projektpartner sind:

  • Bundespolizei
  • DFS Deutsche Flugsicherung GmbH
  • Deutsche Lufthansa AG
  • Flughafen Hamburg GmbH
  • Hensoldt Sensors GmbH
  • Helmut-Schmidt-Universität (Konsortialführer)
  • EuroAvionics GmbH
  • Frequentis Comsoft GmbH

Assoziierte Partner sind:

  • Behörde für Wirtschaft, Verkehr und Innovation der Hansestadt Hamburg
  • National Coordinator for Security and Counterterrorism; Ministry of Justice and Security; Netherlands;

„FALKE II“

Wir haben unser Counter-sUAS-UAS FALKE entscheidend weiterentwickelt zu FALKE II und dieses bereits der ehemaligen Verteidigungsministerin, Frau Lambrecht, und dem Generalinspekteur der Bundeswehr, Herrn General Breuer, erfolgreich vorgeführt.

Diesmal waren wir Ende Juni 2023 der Einladung des österreichischen Bundesheeres gefolgt, an der Übung RedFlag2 teilzunehmen. FALKE II wurde zum Abfangen von bewegten gegnerischen UAVs auf große Distanzen erfolgreich eingesetzt und konnte alle angewandten „Hardkill“ Optionsparameter entscheidend übertreffen.

Ergebnis: Alle 11 vorgegebene Ziele wurden jeweils mit dem ersten Schuss bekämpft!

Bild RedFlag 2

Automatisierte Abfangdrohe

  • Vollständig automatisiert mit ständiger Eingriffsmöglichkeit durch Operator (juristisch: Assistenzsystem für Drohnenpiloten)
  • Dynamischer Dog-Fight
  • Mobil und stationär für 24/7-Betrieb einsatzfähig
  • Automatisierter Abtransport an frei definierbare Ablageorte
  • Modulares System mit Standard-Schnittstellen an C3-System anbindbar
  • Geschwindigkeit bis zu 100km/h
  • Größe: 1,4m Durchmesser
  • Gewicht: <20kg
  • Druckluft betriebene Netzwerfer
  • Multi-Sensorik
  • KI-gestützte Bildverarbeitung
  • Bewegungsanalysen und Trajektorienprädiktion
  • Intelligente Abfangstrategien für automatisierten Abfangprozess

Für Informationen kontaktieren Sie bitte Herr Univ.-Prof. Dr.Ing. G. Scholl oder Herr Dr.Ing. R. Heynicke

HSU

Letzte Änderung: 28. Juli 2023