Chinas Streben nach Hegemonie? Chinas neue multilaterale Institutionen und sozialer Zweck in der Global Governance
Laufzeit: 01.04.2022 – 31.03.2027
In den letzten drei Jahrzehnten hat sich China zu einem wichtigen Initiator multilateraler Institutionen entwickelt und seit 1990 mindestens 21 verschiedene Initiativen gegründet oder mitbegründet. Diese reichen von Entwicklungsbanken und Sicherheitsorganisationen bis hin zu Menschenrechtsforen und politischen Dialogen. Dieses Projekt untersucht systematisch Chinas institutionelles Unternehmertum und seine Auswirkungen auf die globale Ordnung. Es geht der Frage nach, wie sich die von China geleiteten Initiativen von den bestehenden Institutionen unterscheiden, ob sie Normen und Autorität in der Weltordnungspolitik verschieben und wie sie sich zu den Herausforderungen der internationalen Hegemonie verhalten. Das Projekt kombiniert interpretivistische und quantitative Textanalyse, um den „sozialen Zweck“ dieser Institutionen zu kartieren, und leistet damit einen Beitrag zu breiteren Debatten über Chinas Aufstieg, die Verbreitung von Institutionen und die Anfechtung von Hegemonien.
Forscher: Dr. Matthew D. Stephen mit Dr. Yuqian Cai (Tsinghua Universität), Dr. Benjamin Faude (Universität von Glasgow) Dr. Danielle Flonk (Hitotsubashi Universität) und Dr. Johannes Scherzinger (University von Zürich)
Finanzierung: Heisenberg-Programm der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG)
Projekt-Website: https://www.china-hegemony.com/
Die Auswirkungen der chinesischen Praxis auf die Theorie und das Narrativ der internationalen Beziehungen.
Laufzeit: 2025-2028
Die Theorien der Internationalen Beziehungen wird zunehmend wegen ihrer mangelnden Relevanz für die internationale Praxis kritisiert, nicht zuletzt wegen der fehlenden Darstellung nicht-westlicher Praktiken. In diesem Projekt vergleiche ich Grundannahmen und Konzepte verschiedener Theorien und Teildisziplinen mit der chinesischen Praxis, um ihre blinden Flecken zu bewerten und die Frage zu beantworten, was uns die chinesische Praxis über die IR-Theorie lehren kann. Neben der Befragung verschiedener Stränge der wichtigsten Theorietraditionen wie Realismus, Liberalismus, Konstruktivismus und der Englischen Schule untersuche ich auch die Relevanz der chinesischen Praxis für die Teildisziplinen der diplomatischen Studien und der Analyse der Außenpolitik. Das Ziel dieses Projekts ist es nicht, diese Perspektiven auf die Weltpolitik zu „korrigieren“, sondern vielmehr die Behauptungen über ihre Unzulänglichkeit zu konkretisieren und dadurch die wachsende Bewegung für ein „Globales IR“ zu informieren.
Forscher: Steven Langendonk, mit verschiedenen Kooperationspartnern
Finanzierung: HSU
Letzte Änderung: 31. Mai 2025