WirQung

Die Organisation des Qualitätsmanagements – Wirkmechanismen und Wirksamkeit organisationaler Ansätze in Studium und Lehre
BMBF
Dieses Projekt wurde im Zeitraum 2014 – 2018 aus Mitteln des Bundesministeriums für Bildung und Forschung gefördert. 

Informationen zu dem Symposium „Forschungsperspektiven auf Qualitätssicherung und Qualitätsmanagement an Hochschulen“ vom 14. bis 15. Januar 2016 an der HSU, finden Sie hier.

Transfer von Forschungsergebnissen

Gemeinsame Abschlusstagung der Forschungsprojekte WirQung, EIQSL und WiQU am 28. und 29. September 2017 an der Helmut-Schmidt-Universität/Universität der Bundeswehr Hamburg.

Publikationen und Vorträge, die im Rahmen des Forschungsprojekts entstanden sind, finden Sie hier.

Forschungsfeld

Das Projekt erkundet das Forschungsfeld des Qualitätsmanagements (QM) an Hochschulen und untersucht den Einfluss organisationaler Bedingungen auf Wirkung und Wirksamkeit von QM-Interventionen. Als solche werden Interventionen verstanden, wie sie sich aus Maßnahmen der Qualitätssicherung, der Qualitätsentwicklung und des QM ergeben.

Ausgangspunkt ist aus einer anwendungsbezogenen Perspektive die Beobachtung, dass derzeit unter dem Schlagwort „Qualitätsmanagement“ sehr unterschiedliche Systeme zur Integration von Einzelmaßnahmen der Qualitätssicherung und -entwicklung in Hochschulen implementiert werden. Ansätze für ein umfassendes QM sind äußerst heterogen und noch nicht in der Breite etabliert, so dass es mitunter an Orientierungswissen zur Implementierung fehlt. Andererseits ist bislang nicht geklärt, ob und in welcher Form die eingeleiteten Maßnahmen und etablierten Instrumente eine Wirkung auf den verschiedenen Ebenen der Organisation entfalten. Zudem ist grundsätzlich in Frage zu stellen, inwieweit mit qualitätsbezogenen Interventionen überhaupt ein Zugriff auf akademische Kernprozesse in Studium und Lehre möglich ist.

Angelehnt ist das Forschungsprojekt an den „Qualitätspakt Lehre“, einem Bund-Länder-Programm, mit dem die Betreuung der Studierenden und die Lehrqualität an Hochschulen verbessert werden soll. Als Begleitforschung nimmt das Projekt insbesondere solche QM-Interventionen in den Blick, die aus dem Qualitätspakt Lehre gefördert werden.

Projektziele

Die Projektziele sind gleichermaßen auf Theoriebildung wie auf die Schaffung von Orientierungswissen ausgerichtet:

  • Wirkmechanismen: Ansätze des Qualitätsmanagements werden mit der organisationalen Wirklichkeit der Hochschule und Erkenntnissen der Organisations- und Managementforschung gespiegelt. Durch eine auf die Praxis gerichtete Betrachtungsperspektive soll ein Verständnis für die Wirkungsweise sowie die Möglichkeiten und Grenzen qualitätsbezogener Interventionen in der Organisationsform Hochschule entwickelt werden. Im Fokus stehen dabei die strukturelle, strategische und kulturelle Ausgangssituation und ihr Einfluss auf die Wirkung fokaler QM-Interventionen.
  • Wirksamkeit: Die Rekonstruktion der Wirksamkeit des Qualitätsmanagements orientiert sich im Projekt daran, inwiefern es gelingt, dass QM-Interventionen auf die Handlungsebene in Studium und Lehre vordringen und dadurch eine nachhaltige Veränderung im Sinne einer kognitiven Verankerung von Qualität erreichen sowie Prozesse zur Verbesserung der Studienbedingungen und der Lehrqualität anstoßen.
  • Orientierungsrahmen: Die Rekonstruktion des Forschungsfeldes „Qualitätsmanagement an Hochschulen“ aus einer anwendungsorientierten Perspektive erfolgt entlang von konkret in der Praxis vorfindbaren Formen von Gestaltungsbedingungen. Diese Bedingungen konstituieren das Feld, in dem sich die Implementierung von QM vollzieht. Auf diese Weise werden in einem pragmatischen, evidenzbasierten Orientierungsrahmen Interventionsstrategien dokumentiert, die im Sinne der Wirksamkeit als erfolgreich bezeichnet werden können.

In konzeptioneller Hinsicht soll das Projekt einen Beitrag zur organisationsbezogenen Hochschulforschung sowie zum Verständnis der Expertenorganisation Hochschule und der Möglichkeiten bzw. Grenzen ihrer Steuerung leisten.

Zudem richtet sich das Projekt an die im Qualitätsmanagement in Hochschulen Tätigen: die direkt beteiligten Kooperationspartner, indem es ihnen Reflexionsinstrumente zur Weiterentwicklung ihrer QM-Ansätze an die Hand gibt; weiteren am Qualitätsmanagement Interessierten, indem es  handlungsrelevantes Wissen zu Wirkung und Wirksamkeit verschiedener Ansätze des QM bereitstellt.

Schließlich sollen – im Sinne einer Begleitforschung zum Qualitätspakt Lehre – das Potenzial institutioneller Ansätze des Qualitätsmanagements für Hochschulpraxis, Hochschulforschung und Hochschulpolitik über den Förderzeitraum hinaus sondiert werden.

Forschungsstrategie

Das Forschungsprojekt verfolgt einen explorativen Zugang und nähert sich dem Untersuchungsfeld in einem mehrstufigen und mehrdimensionalen Untersuchungsdesign. Die Ergebnisse werden durch Daten-, Akteurs- sowie Methoden-Triangulation validiert.

1. Phase: Exploration des Forschungsfeldes

Die erste Projektphase dient der Exploration des Forschungsfeldes. Hierin soll ein projektspezifisches Verständnis für die Hochschule als Organisation, mögliche Interventionsstrategien sowie deren Wirkmechanismen und Wirksamkeit entwickelt werden.

Ausgehend von einer Literaturrecherche zur Hochschule als Organisation und zum Qualitätsmanagement werden im Rahmen von Fallstudien mögliche Interventionsstrategien des QM mittels Dokumentenanalyse und qualitativen Interviews rekonstruiert. Der Fokus liegt dabei auf der Sicht der handelnden Subjekte, sowohl aus dem Bereich des institutionalisierten QM wie aus dem wissenschaftlichen und Managementbereich von Hochschulen. Die Datenbasis bilden zwei Hochschulen, deren QM aus dem Qualitätspakt Lehre gefördert wird.

2. Phase: Entwicklung eines Orientierungsrahmens für Qualitätsmanagement an Hochschulen

Auf dieser Datengrundlage baut die zweite Phase auf, um die Erkenntnisse aus unterschiedlichen Perspektiven und mit Blick auf einen Orientierungsrahmen zu ergänzen, aber auch zu interpretieren und zu verdichten. Der Akteursperspektive folgend, wird dies in Fokusgruppen wechselseitig durch die handelnden Akteure selbst vorgenommen. Die Datenbasis wird hierbei auf acht Hochschulen erweitert, deren QM größtenteils aus dem Qualitätspakt Lehre gefördert wird. Als weiteres, ergänzendes und reflektierendes Moment dienen die Ergebnisse einer Delphi-Studie, an der Expertinnen und Experten aus Hochschulforschung und -management beteiligt werden.

Kooperationen

Im Rahmen der Feldforschung kooperieren wir mit insgesamt 21 öffentlichen Hochschulen in Deutschland. An zwei der Hochschulen wurde eine Fallstudienanalyse durchgeführt. Alle Hochschulen beteiligen sich an den Fokusgruppen-Workshops.

Darüber hinaus stehen wir in engem Austausch mit zwei Forschungsprojekten, die vom BMBF in der Förderinitiative Leistungsbewertung in der Wissenschaft gefördert werden und die sich mit der Qualitätssicherung und dem Qualitätsmanagement an Hochschulen auseinandersetzen:     

  • WiQu – Wirkungsforschung in der Qualitätssicherung von Lehre und Studium – prozedurale, strukturelle und personelle Ursachen der Wirkungen von Qualitätssicherungseinrichtungen (BMBF Förderkennzeichen 01PY13003).
  • eiQSL– Externe und interne Qualitätssicherung von Studium und Lehre durch Akkreditierungs- und Evaluationsverfahren (BMBF Förderkennzeichen 01PY13017).

Postanschrift:

Helmut-Schmidt-Universität, Universität der Bundeswehr Hamburg
Fakultät für Wirtschafts- und Sozialwissenschaften
Institut für Controlling und Unternehmensrechnung
Projekt WirQung
Postfach 70 08 22, 22008 Hamburg

Ansprechpartner:

Univ.-Prof. Dr. Tobias Scheytt, 040 – 6541 2825

Dipl.-Ing. Benjamin Ditzel, [email protected], 040 – 6541 3871
Michael Lust, M.A., [email protected], 040 – 6541 3098

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Letzte Änderung: 30. Januar 2021